1855 Albert
Ein „Reaktionsdampfer“. |
Groggert 1988, Seite 100:
Der Schiffbaumeister Alexander Seydell war mit staatlicher Unterstützung nach England gereist und hatte in Edingburgh den Mechanicus Ruthven kennengelernt, der die Idee hatte, Schiffe durch Schubkraft des aus einer Röhre strömenden Wassers fortzubewegen. 1855 baute Seydall, der ursprünglichin Ruhrort tätig gewesen war, in Grabow bei Stettin den Dampfer „Albert“, der 98 englische Fuß lang und 13 Fuß breit war. Die Dampfmaschine betrieb eine Zentrifugalpumpe, die Wasser ansaugte und durch zwei zu beiden Seiten des Schiffes angebrachte Röhren hinausdrückte. Die Röhren waren drehbar. Zeigte ihre Öffnung nach hinten, fuhr das Schiff vorwärts, drehte man die Röhren so, dass ihre Öffnung nach vorn gerichtet war, fuhr es rückwärts. Es war auch möglich, das Schiff im Kreis zu drehen, indem der Strahl einer Röhre nach vorn, der andere nach hinten gelenkt wurde. Der Reaktionsdampfer „Albert“, der seinen Namen nach Albert Silling, einem Förderer Seydells und Käufer der Seehandlungs-Dampfer „Adler“und „Prinz Carl (II)“, erhalten hatte, verkehrte einige Jahre lang auf der Oder zwischen Stettin und Schwedt, wobei jeweils etwa 30-40 Personen befördert wurden. Für den Betrieb auf Spree und Havel erwies „Albert“ sich als untauglich und wurde alsbald nach Stettin zurückgegeben. Groggert 1988, Seite 163: Andere Antreibe haben sich nicht durchsetzen können. Der „Reaktionsdampfer“ „Albert“ des Schiffbaumeisters Seydell saugte mit dem benötigtem Wasser Algen und Pflanzenteile in so großer Menge an, dass das Röhrensystem rasch verstopfte. |
Weiterführend Wikipedia: Wasserstrahlantrieb |
Ich habe leider kein eigenes Bild.
Aber Sie finden hier Bilder von einem Modell der Albert (Stand Februar 2024):