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Hoffnung (1866)

1866 Vulcan } 1923 Hoffnung (1985 in Spandau verschrottet)

Schiffshistorie in der Datenbank von Uwe Giesler / www.ddr-binnenschifffahrt.de.

 

Groggert 1988,Seite 164:

Die Jahre zwischen den Weltkriegen:
“Die Reederei Kahnt & Hertzer hatte sich aufgelöst. Zwei ihrer Schiffsführer versuchten, den Betrieb für kurze Zeit weiterzuführen, bis die Reederei Langwaldt & Schmolke an ihre Stelle trat. Langwaldt & Schmolke übernahmen die Konzesion und die Anlegestellen im Stadtinneren und an der Wildenbruchbrücke, aber nicht die Dampfer der Reederei Kahnt & Hertzer. Das neue Unternehmen eröffnete den Betrieb zunächst mit zwei kleinen früheren Stern-Dampfern, die es “Lotte” und “Lotte-Herta” nannte. Wenig später stellten Langwaldt & Schmolke anstelle dieser Vertreter der Kieler Prinzen-Klasse zwei andere frühere Sterndampfer, nämlich “Vulcan” und “Admiral Raule” ein, die sie in “Hoffnung” und “Lotte-Herta” umtauften.

Groggert 1988, Seiten 250, 251 und 258:
Die “Hoffnung” und die “Eintracht” fuhren ab 31. Mai 1945 für die BVG. Die “Eintracht” wurde im Juni 1946 beschlagnahmt (Osten). Die “Hoffnung” musste im Mai 1948 in die Werft.

Groggert 1988, Seiten 284/285:

Karl Schmolke, früherer Teilhaber der aufgelösten Reederei Langwaldt & Schmolke, brachte Neuköllner Fahrgäste mit der ehrwürdigen „Hoffnung“ von der alten Anlegestelle an der Wildenbruckbrücke im Neuköllner Schiffahrtskanal ins Grüne. Er konnte aber nicht mehr durch die obere Schleuse des Landwehrkanals nach Treptow fahren, sondern mußte den langen Weg über die untere Schleuse am Zoo und dann entweder über die Charlottenburger Schleuse oder die Schleuse Plotzensee nehmen, um auf die Havel zu gelangen.

Die „Hoffnung“ ist nach zehnjähriger Liegezeit 1985 auf einer Spandauer Abwrackwerft verschrottet worden. Nach dem damals an Bord aufgefundenen amtlichen Schiffspapieren war sie 1880 von den Stettiner Oderwerken gebaut worden. Begründete Zweifel daran bestehen deswegen, weil es 1880 noch keine Firma „Stettiner Oderwerke“ gegeben hat. Ein Werftregister der „Stettiner Oderwerke Aktiengesellschaft für Schiff- und Maschinenbau“ aus dem Jahre 1928, in dem alle seit 1854 von den Vorläufern der Oderwerke, den Werften Möller & Holberg und Aron & Gollnow, gebauten Schiffe verzeichnet sind, enthält keine Angaben über die „Hoffnung“ (ex „Vulcan“) oder eines ihrer Schwesterschiffe.

Dagegen steht fest, daß die „Berliner Dampfschiffahrts-Gesellschaft“ deren Anfänge bis in das Jahr 1864 zurückreichen, in ihrer Blütezeit 14 Dampfschiffe besaß, darunter eine Serie von für damalige Verhältnisse größeren Dampfern, die 180 bis 198 Personen fassen konnten und von der Vulcan-Werft in Bredow bei Stettin stammten. Sie hatten die Ruderanlage ursprünglich ganz achtern, so daß der Schiffsführer sich durch Zurufe mit dem Steuermann verständigen mußte. Nach dem „Städtischen Jahrbuch für Volkswirtschaft und Statistik“, das vom Statistischen Bureau der Stadt Berlin herausgegeben worden ist, beschäftigte die Berliner Dampfschiffahrts-Gesellschaft bereits 1877 sechs Dampfer der „Vulcan“-Klasse, demnach auch die spätere „Hoffnung“. Sie soll nach unbestätigten Angaben bereits 1866 oder 1870 erbaut worden sein.

Die bei ihrer Verschrottung aufgefundenen Schiffspapiere stammen sämtlich aus der Zeit nach 1955. Sie enthalten keine Angaben über den ersten Namen des Schiffs, das nach den Aufzeichnungen eines früheren Angestellten der Stralauer Stern-Werft und nach einer mündlichen Mitteilung des letzten Eigners ursprünglich „Vulcan“ hieß.

1890 kam der Dampfer „Vulcan“ in den Besitz der Spree-Havel-Dampfschiffahrts-Gesellschaft Stern, die ihn 1923 an die Reederei Langwald & Schmolke verkaufte, wo er zur „Hoffnung“ wurde. Ein Umbau 1925 machte aus dem Oldtimer einen Glattdecker. 1959 erhielt das zum Motorschiff umgebaute, mit festem Deckshaus versehene Schiff anstelle des geraden Dampferstevens einen modernen, schrängen Steven. Seit 1974 hat die „Hoffnung“ keine Fahrgäste mehr befördert. Ihren Dieselmotor erhielt ein anderes Personenmotorschiff, un die Hulk lag noch für einige Zeit im Landwehrkanal am Tiergartenufer., bevor sie zu ihrem letzten Liegeplatz nach Spandau gebracht wurde. Das Schiff war zuletzt 26,55 m lang und 4,03 m breit.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zuletzt bearbeitet 16.09.2024