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Heiterkeit (1904)

1904 Fürst O. Bismarck } 1947 Neptun } 1951 Friedenswacht } 1990 Dorotheenstadt } 1998 Heiterkeit Studioschiff

Studioschiff Heiterkeit: www.all-around-music.com 

Berliner Dampfer: Bismarck-Klasse  
Wikipedia: Bismarck-Klasse (1904) 

Schiffshistorie in der Datenbank von Uwe Giesler / www.ddr-binnenschifffahrt.de.

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Wikipedia: Otto von Bismarck
„Friedenswacht“ = IMHO Politischer Schiffsname → Konrad-Adenauer-Stiftung e. V: War die DDR ein „Friedensstaat“?

 

Groggert 1988, Seite 124;
Um den durchgehenden Betrieb auf der Unterhavel von Spandau über Wannsee nach Potsdam und von Potsdam nach Ferch verstärken zu können, bestellte die SpHDG Stern bei den Stettiner Oderwerken 5 schnelle, 29,95 m lange, 5,62 m breite Doppelschraubendampfer. Die 1904 abgelieferten Schiffe der Bismarck-Klasse konnten 305-311 Personen fassen und hießen

(Die Schreibweise entspricht dem am Schiffskörper angebrachten Namen.)

Groggert 1988, Seite 164:
Die schwer um ihre Existenz kämpfende Spree-Havel-Dampfschiffahrtsgesellschaft „Stern“ hatte vom Kriegsbeginn bis zum Ende der Inflation nur einen Teil ihres großen Schiffsparks gewinnbringend beschäftigen können. In der Absicht, sich gesundzuschrumpfen, verkaufte sie Anfang der zwanziger Jahre einen großen Teil ihrer Schiffe, so daß die Flotte 1924 gegenüber dem Bestand bei Kriegsbeginn nahezu um die Hälfte reduziert war. Nach der Goldmarkeröffnungsbilanz vom 1. Januar 1924 besaß die Gesellschaft noch 24 Dampfer und 5 Motorboote im Wert von insgesamt 94500 Goldmark. Außerdem waren 8 weitere, während der Inflationszeit aufgelegte Schiffe vorhanden, und in dem Bericht zur Generalversammlung am 29. Juni 1925 wurde der Hoffnung Ausdruck gegeben, sie noch 1925 wieder in Dienst stellen zu können.
1924 waren betriebsfähig:

  • Dampfer – „Fürst O. Bismark“ – erbaut 1904 – Stettiner Oderwerke
  • Dampfer – „Graf H. Moltke“ – erbaut 1904 – Stettiner Oderwerke
  • Dampfer – „Prof. Rudolf Virchow“  – erbaut 1904 – Stettiner Oderwerke
  • Dampfer – „Ad. v. Menzel“ – erbaut 1904 – Stettiner Oderwerke
  • Dampfer – „Theodor Fontane“ – erbaut 1904 – Stettiner Oderwerke

Groggert 1988, Seite 201/202/203:
Im Herbst des Jahres 1932 geriet die größte Berliner Reederei der Personenschiffahrt in Schwierigkeiten, von denen sich sich aus eigener Kraft nicht mehr erholen konnte. Am 15. Oktober 1932 stellte die Spree-Havel-Dampfschiffahrts-Gesellschaft Stern ihre Zahlungen ein und beantragte die Einleitung des gerichtlichen Vergleichsverfahrens….. Als das gerichtliche Vergleichsverfahren beantragt wurde, bestand die Flotte aus folgenden Schiffen:

  • Dampfer „Prof. Rudolf Virchow“ – 340 Personen
  • Dampfer „Adolf von Menzel“ – 335 Personen
  • Dampfer „Theodor Fontane“ – 315 Personen
  • Dampfer „Graf H. Moltke“ – 311 Personen
  • Dampfer „Fürst O. Bismarck“ – 305 Personen

Groggert 1988, Seiten 204/218:
1935 gehörten dem „Reeder-Verband der Personenschiffahrt zwischen Elbe und Oder“ folgende in Berlin und seiner Umgebung ansässige Betriebe und Schiffseigner an:
Stern und Kreisschiffahrt u.a. mit:

  • Dampfer – Prof. Rudolf Virchow – 340 Personen
  • Dampfer – Adolf von Menzel – 335 Personen
  • Dampfer – Theodor Fontane – 315 Personen
  • Dampfer – Graf H. v. Moltke – 311 Personen
  • Dampfer – Fürst Otto v. Bismarck – 305 Personen

Groggert 1988, Seite 250:
Im Osten Berlins war zu dieser Zeit die Oberspree bis nach Rummelsburg und Treptow bereits zur Frontlinie geworden. Auf dem Rückzug hatten deutsche Soldaten die Stern-Dampfer „Berlin“, „Fürst O. Bismarck“ und „Ad. v. Menzel“ vor dem Gelände der AEG in Oberschönweide durch geballte Ladungen zum sinken gebracht.

Groggert 1988, Seite 257:
Bis zur Währungsunion konnte die Stern und Kreisschiffahrt wieder folgende Dampfer in Fahrt bringen … „Neptun“ (ex „Fürst O. Bismarck“, später „Friedenswacht“) …

Groggert 1988, Seite 311:
Von den verbliebenen Dampfern der 1904 in Stettin gebauten Bismarck-Klasse ist das Typschiff, der frühere Doppelschraubendampfer „Fürst O. Bismarck“ in Berlin geblieben. Nach Wiederherstellung des 1945 von deutschen Soldaten bei Oberschönweide versenkten Schiffes änderte die Stern und Kreisschiffahrt den Namen in „Neptun“. Bei der DSU wurde „Neptun“ in „Friedenswacht“ umgetauft. Bei einem Umbau zum Motorschiff verlängerte die Schiffswerft Aken den Schiffskörper 1959/60 um 6 m. Gleichzeitig wurden der vordere Teil des Decks und der Aufbauten erhöht, so daß die Silhouette der „Friedenswacht“ sich veränderte. 1980 nahm die Reparaturwerft in Genthin nochmals eine Generalüberholung des Motorschiffs vor, bei der ein moderner Schornstein aufgesetzt und die Kajütenfenster achtern durch Bullaugen ersetzt worden sind. Erneuert wurden auch die Fenster des Decksalons und das Steuerhaus.

Groggert 1988, Seite 312:
Der Dampfer „Prof. Rudolf Virchow“ behielt seinen Namen, nachdem er aus der Glienicker Lake geborgen und im Winter 1946/47 von der Lanke-Werft hergerichtet worden war. Auch dieses Schiff kam von der Weißen Flotte Berlin nach Potsdam. 1959/60 verlängerte die Schiffswert Aken den Schiffskörper um 6 m und machte aus „Prof. Rudolf Virchow“ das Motorschiff „Seebad Templin“, das nach dem Umbau zum Motorschiff „Friedenswacht“ (ex „Neptun“, ex „Fürst O. Bismarck“) sehr ähnlich war.

 

Trost 1988, Seiten 8 und 43,44:

Auch diese Dampfer gehörten wieder zu einer Serie mit etwa den gleichen Abmessungen; die Länge betrug zwischen 30,00 m und 31,60 m, die Breite 5,20 m auf Spanten und 5,60 m über die Berghölzer, die Seitenhöhe 2,32 m und der Tiefgang beladen 1,40 m.

2 stehende Zweifachexpansionsmaschinen mit Einspritzkondensator und einer Leistung von 2 x 80 PSi ….. gaben diesen Dampfern eine Geschwindigkeit von 19,5 km/h und machten sie damit zu den schnellsten der Flotte. Die Personenzahl schwankte zwischen 310 und 340.

Zuerst wurde unter Baunummer 539 Theodor Fontane abgeliefert, er war während der 2. Weltkrieges in Stettin eingesetzt und wurde auf der Rückfahrt nach Berlin in Fürstenberg/Oder beschlagnahmt und in die UDSSR überführt.

Zweites Schiff war Adolf von Menzel, Baunummer 540, das den 2. Weltkrieg ohne Schaden überstand. Es ging aber 1948 an die D.S.U., wurde 1958 in Havelberg motorisiert und fuhr noch bis zur Mitte der achtziger Jahre bei der “Weißen Flotte” Berlin-Ost.

Nicht viel anders erging es dem Dampfer Professor Rudolf Virchow mit der Baunummer 541; er kam gleich nach Kriegsende zur Reederei der Potsdamer Verkehrsbetriebe, wurde 1959 bei der Elbewerft in Aken um 5 m auf 36,60 m verlängert und motorisiert mit 2 SKL-Dieselmotoren (VEB Schwermaschinenbau “Karl Liebknecht” in Magdeburg), ….. und kam 1960 wieder in Fahrt als MS. Seebad Templin.

Neubau Nummer 542 erhielt den Namen Graf H. Moltke, kam ebenfalls ohne Schaden über die Kriege, ging aber 1945 an die Brandenburger Verkehrsbetriebe und wurde zuerst in Venus, später in Maxim Gorki umbenannt. 1964 erhielt das Schiff einen Generalumbau mit neuem Vorsteven und Decksaufbau und wurde motorisiert. Ein Jahr später kam MS. Maxim Gorki wieder in Fahrt und blieb bis 1980 im Einsatz.

Als letztes Schiff unter der Baunummer 543 wurde 1904 der Dampfer Fürst O. Bismarck in Dienst gestellt. Er war während des 1. Weltkrieges auch als Schleppdampfer eingesetzt; von 1940 bis 1944 fuhr er im Arbeiterverkehr nach Niederschönweide und wurde dort bei Kriegsende unsinnigerweise von SS-Truppen versenkt.
Nach Hebung brachte man ihn an die Werft in Plaue/Havel, machte ihn fahrbereit und konnte ihn 1947 unter dem Namen Neptun wieder einsetzen. 1951 ließ die D.S.U. das Schiff nochmals überholen und nannte es jetzt Friedenswacht. Nach Verlängerung und Motorisierung 1959/60 auf der Elbewerft in Aken hatte die Friedenswacht genau das gleiche Aussehen und auch dieselben Abmessungen wie die Sebad Templin exProfessor Rudolf Virchow.
MS Friedenswacht ist auch 1987 noch in Fahrt.

Und Ergänzung:

Die separate Währungsunion in West-Deutschland am 24. Juni 1948 führte zur Spaltung Berlins. Man konnte zwar noch ungehindert von einem Sektor in den anderen gehen, doch die zwei verschiedenen Geldwährungen führten zu immer stärkeren Schwierigkeiten. da sich alle wieder in Fahrt gekommenen Schiffe der Stern- und Kreisschifffahrsgesellschaft, bis auf MS. Dorothea, im Osten befanden, gingen sie in den Besitz des 1948 gegründeten “Volkseigenen Betriebes Fahrtschiffahrtsgesellschaft”, der sich ab 1952 “VEB Deutscher Schiffahrts- und Umschlagbetrieb, Abteilung Fahrgastschiffahrt Berlin” nannte, abgekürzt D.S.U.

 

 

 

 

 

1952 ca, Foto Woike.
Das Schiff enthält hier das Transparent: „GEGEN GENRERALKRIEGSVERTRAG“ Gemeint ist der
Wikipedia: Deutschlandvertrag
„In der DDR wurde der Deutschlandvertrag gemäß Sprachregelung der SED als „Generalkriegsvertrag“ bezeichnet.“

Deutsches Historisches Museum / Deutschland im Kalten Krieg:
„…Der General- oder Deutschlandvertrag von 1952 hieß für die deutschen Kommunisten nur „Generalkriegsvertrag“. Die Bemühungen der DDR-Agitation konzentrierten sich auf Veranstaltungen und Schriften von Tarnorganisationen, die mit nationaler, pazifistischer oder neutralistischer Rhetorik argumentierten. Doch auch sie scheiterten teils an der politischen Lethargie der Westdeutschen, teils an der „Aufklärungsarbeit“ des Volksbundes und der SPD. Der Juni-Aufstand von 1953 tat ein übriges, um die DDR vollständig zu diskreditieren…“

 

 

31.07.1956:

 

 

„Friedenswacht“, Schiffskennung „P-172“.
AK, Aufnahmejahr 1964 ca., postalisch gelaufen 28. Juli 1965. Frankiert mit 10 Pfennig DDR 1964 / Michelnummer 1073A, „15 Jahre DDR“, Textilarbeiterin, Webstuhl. Mit Werbestempel „800 Jahre Leipziger Messe“ im September 1965.

 

 

 

AK ca. 1972. Postalisch gelaufen vermutlich 19.06.197(2?). Mit Bordstempel. Frankiert mit Michelnummer 1367 A aus dem Jahr 1968, 25 Pfennig „Titelseite des ersten Bandes von „Das Kapital“ aus dem Block zum 50. Geburtstag von Karl Marx.

 

 

 

 

 

Zuletzt bearbeitet 20.11.2024