Columbus

1928 Columbus

 

Groggert 1988, Seite 168:

Die Reederei Kieck, die ihren Hauptsitz an der Oberbaumbrücke und dort Anlegestellen an der Falckensteinstraße und am Gröbenufer hatte, fuhr auch vom Tegeler Weg in der Nähe des Bahnhofs Jungfernheide nach Werder und Ferch.

1928 erbaute die Werft Gebr. Wiemann den 42 m langen, 6,2 m breiten Dampfer “Columbus”, der in der Konstruktion dem Dampfer “Wintermärchen” der Reederei Nobeling entsprach, zusätzlich allerdings noch ein Sonnendeck hinter dem weit nach vorn gesetzten hohen Schornstein hatte. Daraus erklärt sich die Angabe von 810 Personen für das Fassungsvermögen. Sie galt insofern nur eingeschränkt, als das Sonnendeck lediglich außerhalb der Innenstadt im brükkenfreinen Fahrwasser besetzt werden durfte. Die niedrige Oberbaumbrücke konnte “Columbus” ohnehin nur im Ballast und mit umgeklapptem Oberdeckgeländer passieren. Seinen Namen hatte dieses Schiff nach dem Lloyddampfer “Columbus”.

Die in den Jahren 1925 bis 1928 von der Werft gebr. Wiemann in Brandenburg gebauten großen Dampfer “Wintermärchen”, “Berolina” und “Columbus” unterschieden sich vor allen anderen Dampfern dadurch, daß bei ihnen von der üblichen Dreiteilung unter Deck in Vorderkajüte, Kessel- und Machinenraum, Achterkajüte abgewichen wurde. Maschinenraum, Kessel und Kohlenbunker nahmen nicht die ganze Breite des Schiffskörpers ein, sondern waren so angeordnet, daß seitliche Gänge freiblieben und die Fahrgäste unter Deck von der Achterkajüte zur Vorderkajüte und umgekehrt gehen konnten. So erklärt sich auch die durchlaufende Reihe großer Kajütfenster bei diesen Schiffen.