Groggert 1988, Seite 184:
1931: Mitglied im Verein gewerblicher Motorbootsbesitzer Berlin und Umgebung:
Nummer 21: Wilhelm Kläne, Alt-Buchhorst bei Grünheide (Mark).
- Willy (275 Personen)
- Röschen (140 Personen)
- Gertrud (140 Personen)
- Alfred (87 Personen)
Zu den ältesten Unternehmen der Personenschiffahrt auf der Löcknitz gehörte die Reederei Wilhelm Kläne. „Willy“ und „Gertrud“ fuhren zumeist von Haltestellen an der Spree ab, während „Röschen“ in Fahrgemeinschaft mit „Bruno“ der Reederei Hartwig vom Halleschen Tor aus eingesetzt wurde.
Groggert 1988, Seite 210:
„Willy“ kam während des Krieges über den Ludwigskanal auf die Donau und blieb dort. Nach 1945 hieß das Schiff je nach dem Ort seines Einsatzes „Weltenburg“, „Jochenstein“ und „Rataspona“.
Groggert 1988, Seite 248:
Während des Krieges beschlagnahmte die Wehrmacht auch die Motorschiffe „Rheinpfalz“ (Nobeling), „Titania“ (Hartwig) und „Willy“ (Kläne) und brachte sie über den alten, inzwischen verfallenen Ludwigskanal nach Kelheim auf die Donau. Die Scheuerleisten mußten abgenommen werden, da die Schiffe sonst die engen Schleusen nicht hätten passieren können. Zunächst benutzte die Wehrmacht diese Motorschiffe für ihre Zwecke, danach mietete sie der Bayerische Lloyd, der sie für die Personenschiffahrt, später auch als Schlepper verwendete, wozu die rückwärtigen Teile der verglasten Aufbauten abgenommen werden mußten. Ende der fünfziger Jahre waren alle drei in der Personenschiffahrt zwischen Kelheim und dem Kloster Weltenberg eingesetzt. 1971 ist die „Titania“ in Regensburg verschrottet worden. Mit den beiden anderen Motorschiffen wurden weiterhin Stadtrundfahrten auf der Donau bei Passau durchgeführt. Zuletzt fuhren sie zu Rundfahrten auf der Donau von Regensburg ab, die „Rheinpfalz“ noch unter ihrem alten Namen, „Willy“ nach mehrmaligem Namenswechsel als „Rataspona“.
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„Willy“ am 20.06.1930, vermutlich in der Schleuse Charlottenburg. Am Schonstein erkennbar „W..“ für „WK Reederei Wilhelm Kläne“.
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Fotokarte, Aufnahmejahr unbekannt, geschätzt 1937 (siehe Hakenkreuz auf dem Banner der DEFAKA B.G.)
DEFAKA = Deutsches Familienkaufhaus – B.G. = ? BetriebsGemeinschaft oder BetriebsGesellschaft ? – Berlin-Mitte, Klosterstraße 21-24
Wikipedia:
Der Hamburger Kaufmann Emil Köster gründete 1924 die „Emil Köster Textil AG“ und übernahm danach die „Gemeinnützige Beamtenversorgungs-GmbH“. Letztere ermöglichte, wie die Köster AG, Beamten den Kauf von Waren auf Ratenbasis.
Beide Firmen wurden unter E. Köster zum „Deutschen Familienkaufhaus“ (DeFaKa) verschmolzen. Nach Beendigung der Inflation in Deutschland kaufte Jakob Michael, dem unter anderem die Berliner „Industrie- und Privatbank“ gehörte, die Aktienmehrheit von dieser Kaufhauskette. Um als Jude späteren Schikanen zu entgehen, war er 1932 in die USA emigriert und hatte als Eigentümer seiner Kette die von ihm selbst gegründete Firma New Jersey Industries Co. Inc. registrieren lassen. 1939 betrieb die DeFaKa 21 Filialen in Deutschland. Als US-Firma konnte die DeFaKa eine „Arisierung“ vermeiden. Nach Kriegsende verkaufte J. Michael 1954 die in der Bundesrepublik noch bestehenden DeFaKa-Kaufhäuser für DM 60 Millionen an die Helmut Horten GmbH.
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Zuletzt bearbeitet 27.10.2024