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Caputh

1888 Biene XII } Borussia } Gerhard } Falke } Anna II } Caputh – 2008 gesunken in Senegal

Schiffshistorie in der Datenbank von Uwe Giesler / www.ddr-binnenschifffahrt.de.

 

Groggert 1988, Seite 140:
Zu einem größeren Schlepp- und Personenschiffahrtsbetrieb schlossen sich um 1900 die Reedereien Louis Kahnt, Strahlau, mit den Dampfern “Lydia”, “Saxonia”, “Germania”, “Borussia” und Hermann Hertzer, Schlesische Straße 10, mit den Neustrelitzer Dampfern “Hoffnung” und “Eintracht” zusammen. Die Hauptanlegestelle der Reederei Kahnt & Hertzer lag wenige Meter unterhalb der Abfahrtstelle der Spree-Havel-Dampfschifffahrt-Gesellschaft Stern und der Badeanstalt an der Strahlauer Brücke Ecke Waisenbrücke. Kahnt & Hertzer waren aber auch die ersten Unternehmer, die sogleich nach Eröffnung des Neuköllner Schiffahrtskanals von der Kaiser-Friedrich-Brücke und der Wildenbruchbrücke nach Zielen an der Oberspree und Dahme fuhren. Um 1907 setzte Louis Kahnt außer den erwähnten Schiffen noch die 1880 in Harburg erbaute “Victoria Luise” (Ex “Lotte”) ein.

 

Hinweis: Groggert 1988 „verknüpft“ die „Borussia“ in seinem Buch nicht mit „Falke“, „Anna II“ und „Caputh“. Nicht im Text und auch nicht im Verzeichnis der Schiffsnamen.
Die Verknüfung nehme ich hier anhand der Schiffshistorie in der Datenbank von Uwe Giesler vor und weil für mich ein Fotovergleich der „Borussia“ und der „Anna II“ ergeben hat, dass es sich anscheinend um das gleiche Schiff handelt.

 

Groggert 1988, Seite 196:
“Während des Sommers verstärke die Stern und Kreisschiffahrt ihre Flotte durch weitere von privaten Schiffseignern gecharterten Schiffe. Dazu gehörten … der Dampfer “Falke”, als ein weiterer Vertreter dieses in der Schiffahrt beliebten Namens, der nach dem Zweiten Weltkrieg “Anna II” hieß und heute als Motorschiff “Caputh” bei der Weißen Flotte Potsdam eingesetzt ist.”

Groggert 1988, Seite 224:
“Zu erwähnen ist auch der 29,7 m lange, 5,80 m breite Dampfer “Falke”, der ab 1927 dem Schiffseigner Wiehle in Rattwitz a. O. gehörte und zu dieser Zeit vorübergehend in Charter der Spree-Havel-Dampfschiffahrtsgesellschaft Stern fuhr. Dieses Schiff war 1910 bei der Firma Muckelberg in Fürstenwalde gebaut worden und hieß bei dem früheren Besitzer Wielsch in Breslau “Karl-Heinz”. Das Besondere an diesem Dampfer war seine dreizylindrige 280-PS-Maschine der Maschinenfabrik Gebr. Wiemann, die vor dem Einbau in Paris ausgestellt war.

Der Dampfer “Falke” aus Rattwitz a. O. ist nicht zu verwechseln mit dem 1907 von der Schiffswerft Klawitter für die Spandauer Dampfschiffahrtsgesellschaft Oberhavel und Tegeler See gebauten “Falke”, der als Stern-Dampfer auf der Oberhavel eingesetzt war, und auch nicht mit dem großen 327 Personen fassenden Dampfer “Falke”, der 1931 in Charter der Stern und Kreisschiffahrt fuhr. Der zuletzt genannte Dampfer “Falke”, der im Stralauer Betrieb verwendet worden ist, hieß bei Kriegsende “Anna II” und gehörte Wilhelm Stolzenburg in Neu-Glietzen. Aus der 1886 in Stettin gebauten “Anna II” ist bei der “Weißen Flotte Potsdam” der Dampfer “Caputh” geworden, der 1966 als letzter Potsdamer Dampfer motorisiert worden ist.”

Groggert 1988, Seite 327:
“Der Dampfer “Caputh”, den die Potsdamer Verkehrsbetriebe erworben hatten, war auch ein alter Bekannter. Das 1888 in Stettin erbaute Schiff war 1934 in Charter der Stern und Kreisschiffahrt im Betrieb Stralau als “Falke” eingesetzt. Zuletzt gehörte es als “Anna II” dem Schiffseigner Wilhelm Stolzenburg aus Neu-Gliezen.”

 

 

 

Ich habe in Kopie noch eine postalisch im Jahr 1913 gelaufene Ansichtskarte  der „Borussia“ mit dem Aufdruck „Kahnt & Hartzer Dampfschiffsreederei, An der Stralauer Brücke 4,5“.
Die „ANNA 2“ unten erhielt dann ein Deckshaus, aber anhand der Bullaugen im Vorschiff ist erkennbar, dass es sich bei der „Anna II“ wohl um die ex „Borussia“ handelt:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zuletzt bearbeitet 15.10.2024