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Grosser Kurfürst

1966 Grosser Kurfürst

Bauwerft: Deutsche Industriewerke Spandau
Indienststellung: 1966
– vormals Stern und Kreis Schiffahrt Berlin
– bei der Reederei Kaiser in Tangermünde seit Mai 2006

Reederei Kaiser: „Großer Kurfürst“

Wikipedia: Grosser Kurfürst (Schiff 1966)

Wikipedia: Friedrich Wilhelm (Brandenburg) / Großer Kurfürst

 

Groggert 1988, Seite 297:
Ein Jahr später [1966] lieferten die Deutschen Industriewerke ein weiteres “Pracht-Schiff” ab, das die Stern- und Kreisschiffahrt bestellt hatte. Die Anordnung der Decks des 51,20 m langen, 8,20 m breiten Motorschiffs, dessen Fassungsvermögen auf 800 Personen festgesetzt war, entsprach derjenigen der “Vaterland” mit achtern drei und vorn zwei Decks. Als Antriebsanlage waren zwei achtzylindrige MAN-Viertakt-Dieselmotoren von je 231 PS gewählt worden, die auf Schottel-Ruderpropeller wirkten, so daß eine besondere Ruderanlage entfallen konnte.

Den Namen des Schiffes wählte eine Jury unter 1765 verschiedenen Vorschlägen aus, die 8758 Leser einer Tageszeitung eingesandt hatten… Bemerkenswert ist die Häufigkeit, mit der im Juli 1966 bestimmte Namen vorgeschlagen wurden. An der Spitze stand “John F. Kennedy”. Es folgten “Heinrich Zille”, “Spree-Athener”, “Freiheit”, “Paul Linke”, “Großer Stern” und “Großer Kurfürst”, der Name, auf den das Schiff am 4. August 1966 von Frau Ruth König, der Gattin des damaligen Wirtschaftssenators, getauft worden ist.

Leider lief der “Große Kurfürst” schon wenige Tage nach der Jungfernfahrt, bei der das Schiff nach Presseberichten “wie ein Super-Salonwagen” in den Regen hinausgeglitten war, bei Konradshöhe wegen eines Defekts der Antriebsanlage auf Grund, wobei ein Seegelboot und ein Bootssteg zerstört, zwei weitere Sportboote beschädigt wurden. Menschen erlitten keine Verletzungen und auch der “Große Kurfürst” trug lediglich einige Kratzer im Lack davon. Schon am nächsten Tag war er wieder fahrbereit.

 

 

AK, gelaufen 03.06.1968. Die Schiffstaufe war am 04.08.1966. Die Aufnahme könnte eventuelle bei Kladow entstanden sein, im Hintergrund links die Insel Imchen:

 

 

AK, gelaufen 26.08.1971, im Hintergrund das Strandbad Wannsee und die Richtfunkstelle Berlin 2:

 

 

Privataufnahme ca. 1980, Aufnahmeort das Kuhhorn (Beschreibung Text und mit Galerie 10):

 

 

Ein sehr schöner Beleg:
„GROSSER KURFÜRST“ mit der Briefmarke 400 Jahre Zitadelle Spandau (Deutsche Bundespost 1994 / Michel-Nr. 1739), welche historisch ja eine kurfürstliche Festungsanlage darstellt. Die Zitadelle befindet sich hier auch noch unmittelbar neben der Schleuse und dem Schiff, so dass alles passt! Grafikdesigner der Marke war Ernst Kößlinger.

AK mit Sonderstempel „10 Jahre U-Bahn nach Spandau“ und „Im 400. Jubiläumsjahr der Zitadelle“ vom 01. Oktober 1994, postalisch gelaufen nach 6187 Gonderange in Luxemburg.
Die Karte selbst war ansonsten mit dem Motiv als Massenware handelsüblich, das Aufnahmejahr ist mir nicht bekannt, aber wohl deutlich vor dem 01.07.1993, denn ab diesem Zeitpunkt wurden die Postleitzahlen (siehe unten „1000 Berlin 30“) auf fünfstellige Zahlen umgestellt.
Die Schleuse Spandau wurde dann ab 1998 bis 2002 umgebaut. So ist dieses Motiv auch eine schöne Erinnerung an die alte Schleuse.
Schöning Verlag.