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Sonnenschein (1928)

1928 La Paloma } 1932 Schwan } 1935 Lusitania } 1936 Sonnenschein II } 1957 Sonnenschein

Wikipedia: Sonnenschein (Schiff, 1928)

Märkische Allgemeine:

  • 21.03.2017: MS Sonnenschein steht vor der Ausmusterung
  • 13.04.2018: Neue Hoffnung für die „MS Sonnenschein“
  • 03.06.2020: MS Sonnenschein wird versteigert

Schiffshistorie in der Datenbank von Uwe Giesler / www.ddr-binnenschifffahrt.de.

 

Groggert 1988, Seite 166:
Auch die Reederei David, die 1924 von der Frachtschiffahrt auf der Oder zur Personenschiffahrt in Berlin überging, eröffnete ihren Betrieb an der Fennbrücke in der Nähe des Nordhafens…..

Die Reederei David hat in der Folgezeit bis 1939 neben ihren eigenen Schiffen stets gecharterte Dampfer und Motorschiffe eingesetzt, darunter … das Motorschiff “La Paloma” der Spandauer Reederei Bathke, …

Groggert 1988, Seite 205
Die 1928 in Fürstenberg/Mecklbg. gebaute “La Paloma” hatte ein Fassungsvermögen von 339 Personen. 1936 übernahm die Reederei Antrik, Brandenburg, das Schiff und nannte es “Sonnenschein II”. Im Kriege erhielt es einen Gas-Generator und wurde zum Gütertransport verwendet. Die Weiße Flotte Brandenburg gab das Motorschiff, das nun “Sonnenschein” hieß, 1969 nach Rathenow ab.

 

 

 

1928 – 1932 La Paloma:

La Paloma”: Wikipedia: Entgegen landläufiger Meinung ist La Paloma kein Volkslied oder Traditional im herkömmlichen Sinn, da sein Komponist – der Spanier Sebastián de Yradier (1809–1865) – durchaus bekannt ist. Vermutlich wurde das Lied um 1863 im Teatro Nacional de Mexico zum ersten Mal gesungen.

Hier eine Aufnahme der “Six Brown Brothers”  aus dem Jahr 1914: KLICK
Und hier eine Aufnahme von Richard Tauber (1891-1948) ohne Datumsangabe: KLICK

Hans Albers seine (welt)berühmte Aufnahme in dem Film “Große Freiheit Nr. 7”  stammt aus dem Jahr 1943 und somit erst weit nach der Namensgebung des Schiffs: KLICK

 

 

 

 

1935 – 1936 Lusitania:

Das Berliner Ausflugsdampfer nach Ozeanriesen benannt wurden war keine Seltenheit. Siehe dazu die Anmerkung von Groggert 1988 auf Seite 185 bei der Namensgebung für die Schiffe “Bremen” und “Imperator”: “Bei der Wahl der Namen für diese Schiffe folgte die Reederei Müller der Übung verschiedener anderer Reedereien, ihre besten Schiffe nach allgemein bekannten Ozeanriesen zu benennen.

Die kurzzeitige Namensumbenennung 1935/36  in“Lusitania” ist jedoch verstörend. Handelt es sich doch um ein im 1. Weltkrieg von einem deutschen U-Boot mit einem Torpedo versenkten britischen Ozeandampfer: “Lusitania-Affäre”. Von daher vermute ich, dass es sich um eine politische Namensgebung handelt. Allerdings ist natürlich auch nicht auszuschließen, dass sich die Namensgebung auf die (ehemalige) Provinz Lusitania bezieht? Überliefert ist halt nur der Name, nicht die Intention.

Aber ein Schiff erst nach einem wunderschönen Lied und dann nach einem untergegangenen Ozeandampfer mit hochpolitischem Hintergrund zu benennen, das ist schon eine Kurve.

Hier führt das Schiff am Bug ein Hakenkreuz-Fähnchen. Was in dieser Zeit bei fast allen Dampfern in Berlin üblich war. Jedenfalls schließe ich dies aus zahlreichen Fotos aus dieser Zeit. Einige der kleinen Jungs hier strecken ihre Arme zum Hitlegruß empor. Auch dies ist bei derartigen Erinnerungsfotos von einer Dampferfahrt aus dieser Zeit keine Seltenheit.

Da das Schiff nur kurz “Lusitania” hieß, dürfte es sich hier um eine sehr seltene Aufnahme handeln. Vielleicht sogar die einzig noch existierende. Zum Glück hat der Fotograf den Schiffsnamen vermerkt und er steht scheinbar auch auf dem Typschild:

 

 

Ab 1957 Sonnenschein:

 

Sonnenschein

1957 Schiffspost

philaseiten.de, Schiffspost aus philatelistischen Anlässen,
Nutzer Fips002, 10.09.2019:

Schiffspost-Sonderabfertigungen aus philatelistischen Anlässen finden im allgemeinen wenig Beachtung. Derartige Belege wurden in größerer Anzahl aufgeliefert und sind heute teilweise schwer zu finden. Diese Sonderabfertigungen haben auch eine postalische Bedeutung. Bevor es auf den Urlauberschiffen der DDR Schiffsüpoststempel und für die Ostseefähren in den Hafenstädten Landungsstempel gab, fand im Mai 1957 anlässlich der Bezirks-Briefmarken-Ausstellung „ELBE-Havel-Schau“ eine einmalige Postbeförderung mit dem MS „Sonnenschein“ der Weißen Flotte statt.

Am 5.Mai 1957 legte die „Sonnenschein“ mit Brandenburger Philatelisten in Brandenburg/Havel mit Kurs nach Potsdam ab. Die beim Postamt in Brandenburg aufgelieferte Zuleitungspost wurde mit dem Tagesstempel entwertet und dem Bordpostamt zur Beförderung übergeben. Auf die Post wurde der amtliche Schiffspoststempel, sowie ein Cachet in roter Farbe abgeschlagen.

Es wurde nur Post mit einer Vignette befördert.

Von dieser Fahrt sind auch Einschreiben bekannt.

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Hier vier Belege, davon der erste mit der „Sonnenschein“, erstanden von mir am 25.08.2024 nach einem harten Bietergefecht bei ebay für insgesamt 20,30 €.
Beleg 1:

 

Beleg 2:
Mit DDR/Michel-Nummer 565, „Friedrich Fröbel“, Absender „Kulturbund……“

 

Beleg 3:
Hier noch ein wunderbares Exemplar aus dem Schiffsbriekasten des Motorschiffes Sonnenschein, mit Sonderstempel „Potsdam 1 Elbe-Havelschau 4. – 8, Mai 1957“, erworben über einem Händler für insgsamt 11,10 €. Frankiert mit 20 Pfennig, DDR 1957, Michelnummer 563, „Naturschutzwoche im April 1957, Marien-Frauenschuh“.
Wikipedia: Naturschutz in der DDR.

 

Beleg 4:
Abschließend noch ein seher schöner Beleg mit 15 Pfennig DDR 1956 Michelnummer 514, „Eröffnung des zivilen Luftverkehrs in der DDR, Flugzeug Il-14 der Lufthansa im Fluge von rechts unten“ und 5 Pfennig Michelnummer 551, „Tierpark Berlin, Indische Elefanten„.

 

 

 

 

Zuletzt bearbeitet am 08.11.2024