1886 Kaiser Friedrich (III) } Siegfried } 27.04.1994 Kaiser Friedrich Reederei Dahmen & Marhold GbR: www.kaiserfriedrich.berlin 10.05.2024 Berliner Kurier: – „Kaiser Friedrich“ fährt elektrisch –
Wikipedia: Kaiser Friedrich (Schiff, 1886) Schiffshistorie in der Datenbank von Uwe Giesler / www.ddr-binnenschifffahrt.de. |
Trost 1988, Seite 5:
Der Beginn der “ Spree-Havel-Dampfschiffahrts-Gesellschaft “Stern” Aus Stettin trafen nacheinander die 6 großen Neubauten einer Serie gleicher Doppelschraubendampfer ein,
Jeder war 31,00 m lang, zwischen den Loten 29,00 m, 4,80 m auf Spanten breit, 5,05 m über die Berghölzer, hatte eine Seitenhöhe von 2,50 m und einen Tiefgang von 1,40 m im beladenen Zustand. Als Antrieb dienten zwei stehende Zweifachexpansionsmaschinen mit Einspritzkondensation, Leistung 2 x 65 PSi bei 180 Umdrehungen pro Minute und 12 atü Dampfdruck. Der Zweiflammrohrkessel hatte 50 m² Heizfläche; auch Maschinen und Kessel waren bei Möller & Holberg erbaut worden. Nach dem 1. Weltkrieg wurden alle sechs Dampfer umbenannt…
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Groggert 1988, Seite 107: Die konstituierende Generalversammlung [der Spree-Havel-Dampfschiffahrts-Gesellschaft Stern mit Sitz in Berlin] und die erste Aufsichtsratssitzung fanden am 8. August 1888 unter Vorsitz des Königlichen Baurats Walter Kyllmann statt… Die Spree-Havel-Dampfschiffahrts-Gesellschaft Stern übernahm zunächst die Potsdamer Dampfschiffahrt A. Gebhardt, deren zwischen Havel und Nuthe gelegenes Wassergrundstück mit Reparaturwerkstatt und die vier Dampfer “Prinz Friedrich Karl”, ein hölzernes Schiff, die Schwesterschiffe “Fortuna” und “Kladderadatsch” und “Kaiser Wilhelm”. Der 27,35 m lange, 4,90 m breite Doppelschraubendampfer “Kaiser Wilhelm” war 1885 in Stettin gebaut worden… bis zum Mai 1889 [nahm sie] zehn neue, von den Stettiner Oderwerken, vormals Möller & Holberg in Stettin-Grabow gebaute Dampfer in Betrieb. Zu diesen Schiffen gehörten die sechs Doppelschraubendampfer der sog. Kaiser-Klasse, mit deren Bau die Werft wahrscheinlich schon 1885 begonnen hatte. Sie waren von dem Stettiner Lloyd bestellt worden, der aber Konkurs anmelden mußte und die Schiffe nicht abnehmen konnte. Immerhin waren 1886 bereits zwei der 30,4 m langen, 4,8 m breiten Dampfer fertiggestellt, die später, nach der Übernahme durch die Spree-Havel-Dampfschifffahrt-Gesellschaft Stern die Namen “Kaiser Wilhelm II” (zuletzt “Planet”) und “Kaiser-Friedrich” (zuletzt “Siegfried”) erhielten… Groggert 1988, Seite 133: Groggert 1988, Seite 164:
Groggert 1988, Seite 168 und 170: Groggert weist auf den Seiten 250, 252 und 258 aus, dass der “Siegfried” nach Ende des Zweiten Weltkrieges für die BVG Personenschifffahrt eingesetzt wurde (1944-1947 (1949?). Als Eigner wird weiterhin die Reederei Griese angegeben. Auf den Seiten Seite 272 und 292 werden für die Jahre 1953 und 1958 weiterhin die Reederei Ernst Griese als Eignerin ausgewiesen. Groggert 1988, Seite 294 und 296: Kaiser Friedrich [ist] von der Spree-Havel-Dampfschiffahrts-Gesellschaft Stern zu Beginn der zwanziger Jahre verkauft worden. “Kaiser Friedrich” kaufte Paul David aus Meschlewitz, Kreis Breslau, der den Dampfer jedoch Anfang des Jahres 1923 an Josef Schmiade in Breslau weiterveräußerte. 1929 erwarben die Brüder Fritz und Ernst Griese aus Freienbrink den Dampfer und taufen ihn in “Siegfried” um. Im Sommer verstärkte er die Flotte der Reederei Kieck und fuhr von der Oberbaumbrücke nach Woltersdorfer Schleuse. Im Sommer 1944 und in den ersten Nachkriegsjahren gehörte “Siegfried” , der inzwischen bei der Schiffswerft Gebr. Winkler in Kalkberge feste Aufbauten erhalten hatte, zu den BVG-Personendampfern und blieb nach der Spaltung in den Westsektoren. Heimathafen wurde Spandau. Obwohl 1968 eigentlich schon im Ruhestand, durfte der Dampfer “Siegfried” bei dem 80jährigen Jubiläum der Stern und Kreisschiffahrt nicht fehlen. Der nicht mehr fahrbereite Doppelschrauber wurde noch einmal an die Anlegestelle Wannsee geschleppt. An Bord gab es Molle und Korn zu Preisen von anno dunnemals. Bei dieser Gelegenheit kam ein Opernsänger auf die Idee, aus dem Dampfer einen schwimmenden Künstlertreffpunkt zu machen. Geplant waren literarische Abende bei Wein und Kerzenschimmer sowie ein Alt-Berliner Kabarett. Bei diesen mehrmals in der Presse angekündigten Absichten ist es geblieben. 1972 hatte das Schiff zwar einen neuen Anstrich, zum tiefsten Bedauern aller Schiffsliebhaber, die davon erfuhren, sind aber die bedien unersetzlichen Maschinen entfernt und als Schrott verkauft worden. Äußerlich unverändert brachte ein neuer Besitzer “Siegfried” zu einem Liegeplatz am Burgwall in Spandau. Hier blieb die Hulk in Gesellschaft des noch betriebsfähigen kleinen Dampfers “Helgoland”, der Berlin leider ebenfalls verloren ging und der Stadt nach einem Zwischenfall in Holland durch das Entgegenkommen des Technischen Museums in Münster zum Wasserkorso am 25. Juli 1987 als Dampfer “Fortuna” wenigstens einen Besuch abstatten konnte. Wegen Bauarbeiten am Spandauer Havelufer mußte “Siegfried” schließlich zum Plötzensee – Kolk umziehen. Im Winter 1986 erwarb das Museum für Verkehr und Technik das inwischen über hundert Jahre alte Schiff. |
AK, Aufnahmejahr unbekannt, postalisch gelaufen 29.07.1903. Unklar welches Schiff, aber anscheinend „KAISER-KLASSE“. Es ist schade, dass auf der Postkarte anscheinend der Schiffsname herausretuschiert wurde. Im Vorschiff 8 Fenster. Mittschiffs 11 Fenster. |
AK, Aufnahmejahr unbekannt, postalisch gelaufen 13.04.1912. Das Schiffs-Motiv habe ich vergrößert. Unklar welches Schiff, aber anscheinend „KAISER-KLASSE“. Im Vorschiff 8 Fenster. Mittschiffs 11 Fenster. |
AK, Aufnahmejahr unbekannt, postalisch gelaufen 03.08.1913. Aufnahemort an der Havel, Dampferstation Schildhorn. Unklar welches Schiff, aber anscheinend „KAISER-KLASSE“. Im Vorschiff scheinbar 9 Fenster. |
AK, Aufnahmejahr unbekannt, postalisch gelaufen 10.08.1937. Aufnahme Goldinger. Der Junge am Strand trägt einen Matrosenanzug. Drei dieser Dampfer wurden 1914 umgebaut. Die Aufnahme würde ich daher auf auf vor 1914 datieren. Es ist aber möglich, dass es sich bei dieser Karte um einen späteren Neudruck handelt. Der Schiffsname wurde herausretouschiert. Im Vorschiff 8 Fenster. Mittschiffs 11 Fenster. |
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Groggert 1988, Seite 133: 1914 waren auch die drei Dampfer der Kaiser-Klasse, nämlich “Kaiser Friedrich” (= “Siegfried”), “Kaiser Wilhelm II” (= “Planet”), “Kronprinz Friedrich Wilhelm” (=”Komet”) … durch Umbau dem neuen Typ angepaßt [statt Schiffskörper von geringer Seitenhöhe mit aufgesetzten Kajüten, wodurch vorn und achtern ein angestufter Rump entstand, jetzt neu ein glattes, durchlaufendes Deck]. |
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Vermutlich der “KAISER FRIEDRICH” (siehe bitte unten die Bildvergrößerung). AK, Aufnahmejahr unbekannt, ich schätze nach 1914, denn das Schiff ist hier offensichtlich schon umgebaut, postalisch gelaufen 06.08.1928. Aufnahmeort ist in Spandau Pichelswerder mit Blick auf den Pichelssee, hinten die Brauerei Pichelbräu. Steuerbord im Vorschiff 7 Fenster. Mittschiffs 2 und Heckwärts 8 Fenster. |
Um 1930. Steuerbord im Vorschiff 7 Fenster. Mittschiffs 2 und Heckwärts 8 Fenster. |
1931 ca. „Siegfried“ hier scheinbar als Schlepper eingesetzt. Backbord im Vorschiff 6 Fenster. |
„Siegfried“ am 19.07.1936: „Dampferfahrt nach Saatwinkel“. Steuerbord im Vorschiff 6 Fenster. . |
28.06.1944, „Siegfried“ (entsprechend Bildbeschreibung) auf dem Stößensee, die Aufnahme wurde von der Stößenseebrücke aus gemacht. |
AK, Aufnahmejahr unbekannt, postalisch gelaufen 30.08.1954. Unklar ob es wirklich der „Siegfried“ ist. |
1959, Vermutlich „Siegfried“ in der Spandauer Schleuse:
Hier das Dia-Gesamtbild mit dem Motorboot „Tyrrhenia II“ mit Angabe M.Y.C.v.D. vom Wannsee: |
AK, Aufnahmejahr unbekannt, ich schätze um 1960, postalisch gelaufen 08.06.1963. Briefmarke Deutsche Bundespost, Michel-Nr. 351 aus 1961, Dauermarkenserie: „Bedeutende Deutsche“ 15 Pfennig Luther. |
Siegfried 1965, Steuerbord im Vorschiff 6 Fenster. . |
Steuerbord im Vorschiff 6 Fenster. |
1975 wurde der Dampfer “Siegfried” auf einer Briefmarke der Deutschen Bundespost Berlin abgebildet. Die Marke war Bestandteil des Briefmarkensatzes Michelnummer 483-486 „Berliner Verkehrsmittel (III) mit Erstausgabetag 14.02.1975. Auf dieser Ersttagskarte liegt „Siegfried“ in Spandau (hinten der Rathausturm). Hier noch ein weiterer Ersttagsbeleg: |
28.04.1994 |
Leinen los für „Kaiser Friedrich“ Immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel“ wünschten gestern die ersten Fahrgäste dem ältesten Berliner Dampfschiff „Kaiser Friedrich“. Am Schöneberger Ufer hatte zuvor die Frau des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Monika Diepgen, das Schiff feierlich getauft. Drei Jahre dauerte die Restaurierung des 1886 gebauten Bootes, welches nun zur Flotte der Stern- und Kreisschiffahrt. gehört. Seite 20 Foto: Fieguth |
AK, Aufnahmejahr unbekannt, postalisch gelaufen 29.05.2003. |
13.08.2004 Lauftreff Bernd Hübner bei einem Funlauf neben Dampfer “Kaiser Friedrich”. Ich war auch mit dabei, wusste zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht, dass ich alsbald eine Webseite über „Berliner Dampfer“ aufbauen würde. 2005: |
2005 ca.:
„Kaiser Friedrich“
gibt es sogar auch als „Schreiber-Bogen Kartonmodellbau“
_______ * Hinweis: |
2006 ca.:
2008 ca., Dampfer „Kaiser Friedrich“, rechts das frühere „Kaiser-Friedrich-Museum“, heute Bode-Museum:
2008 ca., Dampfer „Kaiser Friedrich“, im Hintergrund das frühere „Kaiser-Friedrich-Museum“, heute Bode-Museum. Frankiert mit einer Briefmarke „Dampfer Siegfried“ (postalisch nicht mehr gültig) und portogerecht Segelboot von Janosch, Michelnummer 2992 aus 2013, postalisch gelaufen 06.09.2014: |
2008 ca.:
31.08.2013 „Kaiser Friedrich“ außer Fahrt:
17.09.2013: |
07.09.2014:
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Sieben Jahre später
30. September 2021
20.10.2021 | Berliner Abgeordnetenhaus: Warum verfällt das Dampfschiff „Kaiser Friedrich“? |
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24.02.2023 Deutsches Technikmuseum, Pressemitteilung: KAISER FRIEDRICH wird umgerüstet Das 137 Jahre alte Berliner Fahrgastschiff KAISER FRIEDRICH bekommt einen neuen Antrieb. Neuer Besitzer des ehemals dieselbefeuerten Dampfers ist die Dahmen & Marhold GbR. Sie rüstet das Schiff derzeit in Genthin (Sachsen-Anhalt) auf einen modernen Elektroantrieb um. Die KAISER FRIEDRICH soll dann unter der Flagge der Berliner Reederei „Berliner Welle“ im Berliner Fahrgastbetrieb eingesetzt werden. Von 1986 bis 2022 befand sich das Schiff im Besitz des Deutschen Technikmuseums in Berlin. Zur Geschichte des Dampfers Die KAISER FRIEDRICH wurde 1886 als Doppelschraubendampfer für die „Spree-Havel-Dampfschiffahrt-Gesellschaft Stern“ in den Oderwerken bei Stettin gebaut. Mit ihren 30 Metern Länge und etwa hundert Tonnen Gewicht war sie danach fast 80 Jahre lang als Fahrgastschiff auf Berliner Gewässern unterwegs. Im Jahr 1967 wurde das Schiff stillgelegt und später als Wohn- und Büroschiff genutzt. Umbau durch das Museum In diesem Zustand erwarb das damalige Museum für Verkehr und Technik, heute Deutsches Technikmuseum, 1986 den ehemaligen Personendampfer. Ziel des Museums war es, dem Dampfer seine ursprüngliche Erscheinungsform zurückzugeben und ihn wieder in Fahrt zu bringen. Dazu wurde das Schiff fast bis zur Wasserlinie heruntergebaut, konstruktive Teile erneuert und zwei baugleiche historische, allerdings stationäre Dampfmaschinen eingebaut. Die Adaption der Dampfmaschinen an den Schiffsbetrieb gestaltete sich schwierig, doch 1994 konnten die Arbeiten abgeschlossen werden. Von 1997 bis 2009 war die KAISER FRIEDRICH mit dem Schriftzug „Deutsches Technikmuseum“ in Berlin unterwegs und fuhr in der Flotte der „Stern und Kreisschiffahrt GmbH“ vor allem historische Stadtrundfahrten ab dem Nikolaiviertel. Doch der Fahrbetrieb des Schiffes wurde aufgrund des erhöhten Personalaufwandes und der großen Menge Diesel zur Befeuerung der Dampfmaschine immer unwirtschaftlicher und war bald auch ökologisch nicht mehr tragbar. 2011 und 2012 lag das Schiff mit Café-Betrieb am Rand von Berlin und fuhr keine Stadtfahrten mehr. Suche nach neuer Nutzung Nachdem die KAISER FRIEDRICH nicht länger für Stadtrundfahrten eingesetzt wurde, nahm das Museum das Schiff 2012 wieder zu sich und suchte eine wirtschaftlich vertretbare Nutzung in Fahrt und einen neuen Betreiber für das Schiff. 2022 wurde das Schiff von Volker Marhold und Julius Dahmen, dem die Reederei „Berliner Welle“ gehört, gekauft. Beide haben Erfahrung mit dem Umbau historischer Schiffe auf Elektroantrieb. Nun wird die KAISER FRIEDRICH bei der Schiffbau- und Entwicklungsgesellschaft Tangermünde (S.E.T) in Genthin mit einem maßgeschneiderten Torqeedo Deep Blue Hochleistungs-Antriebssystem ausgestattet. Dazu gehören zwei flüssiggekühlte Deep Blue 50i Permanent-Magnet-Synchronmotoren mit Leistungselektronik und jeweils 1200 Umdrehungen pro Minute. Als Energiespeicher wurden Deep Blue Lithium-Ionen Hochvoltbatterien mit einer Gesamtleistung von 400 Kilowattstunden verbaut. Diese sind durch ihr robustes Design, ihre hohe Energiedichte und lange Lebensdauer sowie hohe Qualitäts- und Sicherheitsstandards sehr gut für maritime Anwendungen geeignet. |
2023: Kaiser Friedrich in der Werft. In neuer Lackierung und in der Umrüstung von Dampf- auf Elektroantieb: |
10.05.2024 | Berliner Kurier Der Kaiser ist wieder da! Dampfschiff „Kaiser Friedrich“ fährt elektrisch |
KAISER FRIEDRICH auf seiner JUNGFERNFAHRT am 04. Mai 2024: |
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Deutscher Bundestag, 04.07.2002: Plenarprotokoll, TOP 6. Debatte und Beschluss ab Seite 25131
Deutscher Bundestag: 2022, Kalenderblatt zur 27 KW: Vor 20 Jahren: Bundestag beschließt Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses
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Zuletzt bearbeitet 25.10.2024