Groggert 1988, Seite 146:
Die Reederei Bauer, Friedrichshagen, setzte zunächst den Dampfer “Dorothea” ein. Der 1906 von der Schiffswerft J. W. Klawitter in Danzig für die Friedrichshagener Brauerei gebaute, 20 m lange, 4,6 m breite Dampfer “Gambrinus”, der ein Thornycroft-Heck hatte, war zur Personenbeförderung ebenso geeignet wie zum Schleppen und zum Transport von Bierfässern. Auch der 1912 an Paul Bauer von der Schiffswerft Gebr. Wiemann, Brandenburg, gelieferte 31 m lange, 5,8 m breite Dampfer “Friedrich der Große” diente im Winter als Schlepper und als Eisbrecher auf dem Müggelsee.
Groggert 1988, Seite 231:
Die gestiegenen Anforderungen an den Komfort und an die Ausstattung der Schiffe führten seit Mitte der dreißiger Jahre zu einer stärkeren Spezialisierung bei den ursprünglich als Mehrzweckschiffe konzipierten Schlepp- und Personendampfern. Viele Dampfer, die bisher im Sommer mit einem abnehmbaren Sonnensegel als Fahrgastschiff fuhren, erhielten einen festen, hölzernen Decksalon, der sich am Ende der Saison nicht oder doch wenigstens nicht so leicht abnehmen ließ wie ein Stangengerüst über dem Achterschiff und hölzerne Sitzbänke, so dass das Schleppen im Winter nicht mehr wie bisher möglich war. Einige Dampferbesitzer, die ihre Schiffe nicht umbauen lassen wollten, stellten sich auf die ganzjährige Schleppschiffahrt um. Zu den Schiffen, die zu Schleppdampfern wurden, gehörten die große “Sanssouci”, die “Gretchen” (ex “Heimdal”), die als äußeres Zeichen ihrer ausschließlichen Zweckbestimmung einen schwarzen Anstrich erhielten, der Dampfer “Roland” (ex “Verein II”) und das Motorschiff “Friedrich der Große”.
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