Groggert 1988, Seite 302:
Zu der Zeit, zu der “Moby Dick” in Dienst gestellt wurde, hatten die Brüder Hartmut und Werner Triebler bereits mit dem Bau eines Motorschiffs begonnen, das im Typ der “Vaterland” dem Motorschiff “Großer Kurfürst” und besonders der “Hanseatic” entsprach, mit 44,46 Meter Länge, 8,16 Meter Breite und einem Fassungsvermögen von 600 Personen aber kleiner war. Bei diesem Schiff, das die Brüder Triebler allein herstellten und nach dreijähriger Bauzeit 1975 “Brandenburger Tor” nannten, handelte es sich im Grunde nicht um einen vollständigen Neubau. Der Schiffskörper stammte von einem 1950 von der Stülcken-Werft in Hamburg für die Küstenschiffart und die Schiffahrt auf dem Rhein gebauten Güter-Motorschiff, das unter der Flagge der Reederei Gebrüder Ulmann als “Ulbrüder 3” und “Cormoran II” auf der Strecke von Basel rheinabwärts und über See bis nach Oslo und Stockholm gefahren war, bevor es nach einer Haverie verkauft wurde. Die höher gelegenen Teile des seetüchtigen Schiffs sind abgebrochen und zerlegt worden. Auf die stabile Schale setzten die Gebrüder Triebler ihr Motorschiff “Brandenburger Tor”. Nach dem Kriege war es das zweite Schiff, das den Namen des Berliner Wahrzeichens führte. Die erste “Brandenburger Tor” der Reederei Alfred Becker verkehrte seit 1968 als “Wappen von Schleswig” im Liniendienst zwischen Schleswig und Schleimünde.
Groggert 1988, Seite 306:
In den frühen Morgenstunden des 31. Dezember 1977 zerstörte ein Großfeuer sechs der an der Eiswerderbrücke in Spandau überwinternden Fahrgastschiffe verschiedener Reedereien. Das Feuer war gegen 4 Uhr entdeckt worden. Die Feuerwehr setzte neben zwei Löschzügen auch ein Löschboot ein. Trotz stürmischen Wetters konnte ein Übergreifen des Brandes auf weitere Schiffe verhindert werden. Das große Motorschiff “Brandenburger Tor” der Reederei Triebler brannte vollständig aus, so daß die Platten zwischen dem Hauptdeck und dem unteren Deck sich durchbogen. Stark beschädigt wurde das Motorschiff “Rheinland” der Reederei Krüger (früher David). Weiterhin entstanden Brandschäden an den Motorschiffen “Gisela” (Reederei Foge), “Spree-Athen” (Reederei Krüger, ex “Dockenhuden”) und “Heiterkeit” (Reederei Schmidt, ex “Karl-Wilhelm”).
Bis auf das Motorschiff “Insulaner”, dessen Wrack an einen Liegeplatz vor der Schleuse Plötzensee geschleppt wurde, konnten alle Schiffe im Laufe der Zeit wieder instandgesetzt oder neu aufgebaut werden. Zuletzt kam das frühere Motorschiff “Brandenburger Tor” im Frühjahr 1979 wieder in Fahrt. Am 01. April 1969 hatte die Stern und Kreisschiffahrt das Motorschiff “Berolina” (früher Reederei Frost) in “Neptun” umgetauft, so daß die Reederei Triebler ihr wieder fahrbereites, neu eingerichtetes Motorschiff nun “Berolina” taufen konnte.
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