Menü Schließen

Jupiter (1957)

1957 Jupiter  

Binnenschifferforum: Jupiter 

Wikipedia: Jupiter (Schiff, 1957) 

 

Groggert 1988, Seite 279:
Der zweite Neubau der Stern und Kreisschiffahrt im Jahre 1957, den die Sekretärin Frau Dittberner am 14. August auf den Namen „Jupiter“ taufte, war allerdings wesentlich kleiner als das Motorschiff „Ernst Reuter“ und von einem für Berlin ungewöhnlichen Typ. Das 25,20 m lange, 5,30 breite, höchstens 140 Personen fassende Fahrzeug verkehrte hauptsählich auf der brückenlosen Unterhavel, war aber auf Anregung der damaligen Leiterin des städtischen Verkehrsamtes, der an werbewirksamen Attraktionen für Berlin-Besucher gelegen sein mußte, als flaches Grachtenboot konstruiert, wie es in Amsterdamm wegen der geringen Durchfahrthöhe der Brücken benötigt wird.

„Jupiter“ hatte Rundsichtfenster und ein Schiebdach. Das Innere des Eindeckers ähnelte in der Anordnung der Sitze dem Innern eines Reisebusses. Den Bootskörper hatte die Teltow-Werft hergestellt, die Aufbauten stammten von der Karosseriefabrik Buhne.

Die Presse bezeichnete die „Jupiter“, deren Fahrer wie bei Alsterdampfern oder Autos ganz vorne saß, als „Wasserschnellbus“ oder „Havelbus“ in Verkennung der Tatsache, daß es gerade auf eine hohe Fahrgeschwindigkeit in der Personenschiffahrt auf Spree und Havel bisher nicht angekommen war.

Die Berliner, die schon den Fahrer eines der damals kleinen Kabinenroller wegen der engen Plexiglashaube als „Mann in Aspik“ bezeichneten, nannten das Motorschiff „Jupiter“ wegen seines vollständig verglasten Innenraums „Menschen in Gelee“.

Auch dieses Schiff war nicht dazu bestimmt, eine innerstädtische „Wasseromnibus“-Verbindung einzurichten, wie sie die Presse Ausgang des 19. Jahrhunderts immer wieder angeregt hatte. Es hatte auch keine vergleichbaren Vorläufer in Berlin und nur einen – wesentlich kleineren – Nachfolger, die von der Lanke-Werft 1964 für die Berliner Bären Stadtrundfahrt gebaute 19,5  lange, 4,36 m breite „Sanssouci“. Beide Schiffe sind inzwischen längst aus Berlin verschwunden.

„Jupiter“ ging im November 1978 nach Friedrichstadt in Holstein zu der Personenschiffahrt Günther Schröder, und es erscheint bemerkenswert, daß in dieser urspränglich holländischen Ansiedlung an der Trene die inzwischen verbrauchten Aufbauten der „Jupiter“ entfernt und aus dem Grachtenboot ein Doppeldecker gemacht wurde.

1957 sollte mit „Jupiter“ den fahrgästen und besonders den Besuchern der Stadt etwas Neues, Originelles geboten werden. Die Personenschiffahrt begann, sich ganz allmählich auf den Fremdenverkehr einzustellen.

Groggert 1988, Seite 305:
Auch das Motorschiff „Jupiter“ lag mehrere Jahre lang untätig auf der Teltow-Werft, bevor es die Reederei Schröder in Friedrichsstadt, Schleswig-Holstein, im November 1978 übernahm.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zuletzt bearbeitet 20.12.2024