1957 Jupiter
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Groggert 1988, Seite 279: „Jupiter“ hatte Rundsichtfenster und ein Schiebdach. Das Innere des Eindeckers ähnelte in der Anordnung der Sitze dem Innern eines Reisebusses. Den Bootskörper hatte die Teltow-Werft hergestellt, die Aufbauten stammten von der Karosseriefabrik Buhne. Die Presse bezeichnete die „Jupiter“, deren Fahrer wie bei Alsterdampfern oder Autos ganz vorne saß, als „Wasserschnellbus“ oder „Havelbus“ in Verkennung der Tatsache, daß es gerade auf eine hohe Fahrgeschwindigkeit in der Personenschiffahrt auf Spree und Havel bisher nicht angekommen war. Die Berliner, die schon den Fahrer eines der damals kleinen Kabinenroller wegen der engen Plexiglashaube als „Mann in Aspik“ bezeichneten, nannten das Motorschiff „Jupiter“ wegen seines vollständig verglasten Innenraums „Menschen in Gelee“. Auch dieses Schiff war nicht dazu bestimmt, eine innerstädtische „Wasseromnibus“-Verbindung einzurichten, wie sie die Presse Ausgang des 19. Jahrhunderts immer wieder angeregt hatte. Es hatte auch keine vergleichbaren Vorläufer in Berlin und nur einen – wesentlich kleineren – Nachfolger, die von der Lanke-Werft 1964 für die Berliner Bären Stadtrundfahrt gebaute 19,5 lange, 4,36 m breite „Sanssouci“. Beide Schiffe sind inzwischen längst aus Berlin verschwunden. „Jupiter“ ging im November 1978 nach Friedrichstadt in Holstein zu der Personenschiffahrt Günther Schröder, und es erscheint bemerkenswert, daß in dieser urspränglich holländischen Ansiedlung an der Trene die inzwischen verbrauchten Aufbauten der „Jupiter“ entfernt und aus dem Grachtenboot ein Doppeldecker gemacht wurde. 1957 sollte mit „Jupiter“ den fahrgästen und besonders den Besuchern der Stadt etwas Neues, Originelles geboten werden. Die Personenschiffahrt begann, sich ganz allmählich auf den Fremdenverkehr einzustellen. Groggert 1988, Seite 305: |
Zuletzt bearbeitet 20.12.2024