Menü Schließen

Poseidon (1925)

1925 Poseidon } Schneewittchen } Poseidon1969/1974 nach Kollision verschrottet

Wikipedia: Poseidon (Schiff, 1925) 

Schiffshistorie in der Datenbank von Uwe Giesler / www.ddr-binnenschifffahrt.de.

 

Groggert 1988, Seite 168:
Bei Gebr. Wiemann, Brandenburg, wurde 1925 für die Reederei Kieck der 32 m lange, 5,8 m breite Dampfer “Poseidon” gebaut, der in der Größe und in der äußeren Form den 1907 und 1912 von derselben Werft für andere Auftraggeber hergestellten Dampfern “Kurt” und “Friedrich der Große” entsprach. Im Unterschied zu diesen Vorläufern gleichen Schiffstyps erhielt die “Poseidon” jedoch schon ein Jahr nach der Indienststellung von den Stettiner Oderwerken einen geschlossenen Decksalon aufgesetzt, der einen Winterbetrieb ermöglichte. Vorübergehend hieß dieses Schiff auch “Schneewittchen” Die Reederei Kieck, die ihren Hauptsitz an der Oberbaumbrücke und dort Anlegestellen an der Falckensteinstraße und am Gröbenufer hatte, fuhr auch vom Tegeler Weg in der Nähe des Bahnhofs Jungfernheide nach Werder und nach Ferch. 

Groggert 1988, Seite 250, Kriegsende 1944:
Bei der Eröffnung der BVG-Personenschiffahrt standen folgende Dampfer zur Verfügung:

“Poseidon” – Reederei Kieck

“Columbus” und “Poseidon” wurden nicht eingesetzt und schieden sofort wieder aus.

Groggert 1988, Seite 292:
1958 gab es in Berlin (West) noch sechs Personendampfer, nämlich

Poseidon – Kieck – erbaut 1925 – Gebr. Wiemann, Brandenburg – 500 Personen

Groggert 1988, Seite 300:
Am 15. Juni 1969 hatte ein aus Hamburg kommender, mit Heizöl beladener Tanker an der Sakrower Enge das Motorschiff “Poseidon” gerammt. An dieser unübersichtlichen Stelle war es schon früher zu Kollisionen gekommen. Während Frachtschiffe auch die im Gebiet der DDR liegenden Gewässer benutzen dürfen, müssen Fahrgastschiffe bei Moorlake in der engen Fahrrinne am Südufer der Havel bleiben und können nicht ausweichen. Den größten Teil der Fahrgäste der “Poseidon”, die mit Schlagseite im seichten Wasser auf Grund gesetzt werden konnte, übernahm die nach wenigen Minuten an der Unfallstelle eintreffende “Vaterland”. Von den 43 verletzten Personen konnten 37 nach ambulanter Behandlung in den umliegenden Krankenhäusern sofort wieder entlassen werden. Das Leck der “Poseidon” wurde zwar abgedichtet und das Schiff wenige Tage später nach Spandau gebracht. Die Inneneinrichtung war aber zum größten Teil verlorengegangen, so daß die Reederei sich entschloß, das Wrack verschrotten zu lassen. 

 

Trost 1979, Seite 66:
Nach den Inflationsjahren, als in Berlin wieder ein reger Ausflugsverkehr einsetzte, gab die Reederei Kieck bei der Schiffswerft Gebrüder Wiemann in Brandenburg/Havel zwei Neubauten in Auftrag. Unter der Bau-Nummer 215 lieferte das Brandenburger Unternehmen 1925 den Dampfer “Poseidon” ab. Länge 32,40 m, Breite 6,23 m, Antrieb durch eine Dreifachexpansions-Dampfmaschine von 180 PS Leistung. Im Jahr 1928 folgte unter der Bau-Nummer 238 D. “Columbus”, ein Schwesterschiff der “Vaterland” von Nobiling und nach dieser seinerseit der zweitgrößte Berliner Dampfer….

Am weißen Schornstein führten die Kieck-Dampfer im weißen Ring eine weiße Sonne…

Nach dem Tod des Reeders Kieck übernahm 1960 die Reederei Winkler den Dampfer “Poseidon” und Kronfeld & Stengert in Haselhorst die “Alexander”. Beide Dampfer wurden noch im gleichen Jahr motorisiert. “Alexander” erhielt einen 180-PS-Motor, “Poseidon” einen 230-PS-Motor. Mit einem neuen Oberdeck versehen, boten “Alexander” jetzt 265, “Poseidon” 500 Personen Platz.

Nach einer größeren Havarie auf den Havelseen mit einem Tankmotorschiff mit dem Namen “Poseidon”, wurde das gleichnamige Fahrgastschiff nicht mehr in Betrieb genommen. Es lag mehrere Jahre auf und wurde 1974 im Spandauer Nordhafen abgewrackt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sonntag, 30. August 1942, im Hintergrund Haus Böhm bei Pichelswerder.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zwei verschiedene Ansichtskarten, zufälligerweise am selben Tag – dem 21.09.1966 – geschrieben.

 

 

 

Berliner Zeitung

15. Juni 1994 – Vor 25 Jahren

Am 15. Juni 1969 kam es in der Sakrower Enge auf der Havel zum folgenschwersten Schiffsunglück auf West-Berliner Gewässern seit dem Kriege.

Bei einem Zusammenstoß zwischen dem Passagierschiff „Poseidon“ der Reederei Winkler und einem Hamburger Tankschiff, das zufällig ebenfalls „Poseidon“ hieß, wurden 43 Personen verletzt. Das mit 145 Ausflüglern besetzte Fahrgastschiff, das von der Pfaueninsel zur Glienicker Brücke fuhr, wurde von einem entgegenkommenden Tanker mittschiffs gerammt und auf Grund gedrückt. Der Bug des Tankers, der 571 Tonnen Öl geladen hatte, wurde bei dem Unfall leicht eingedrückt; Öl lief nicht aus.

 

 

Zuletzt bearbeitet 11.12.2024