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Mocambo (1872)

1872 Hamburg } 1908 Latona } 1936 Barmbek } 1941 Vorwerk } Obermatt } 1954 Neukölln } 1977 Tarzan } 1978 Mocambo 

Oste-Schifffahrt Petra Kanj: MOCAMBO„Die „Mocambo“ ist das älteste Fahrgastschiff der Bundesrepublik Deutschland“

Binnenschifferforum: Mocambo 

Wikipedia:

  • Mocambo
  • Zum Schiffsnamen: „Mocambo bedeutet wörtlich übersetzt Hütte aus der portugiesischen Sprache des kolonialen Brasiliens. …… “
    IMHO: Ansonsten Name von Nachclubs, Bars, Hotels, LP/Musiklabels einem Film …. Also ein „Szenenbegriff“ 🙂 

 

Groggert 1988, Seiten 278/279:

Die Teltow-Werft, die damals Fracht- und Spezialschiffe für fremde Rechnung baute, beschäftigte ihr Personal während der Intervalle zwischen mehreren Bauvorhaben mit der etappenweisen Herstellung einen “Lückenschiffs”, das als Fahrgastschiff, Schlepper, Eisbrecher und Bereisungsboot auf dem Teltowkanal eingesetzt werden konnte. Dieses Mehrzweckschiff, das 1952 vom Stabel lief und am 13. Dezember 1954 als Eisbrecher in Dienst gestellt werden konnte, erschien im Sommer 1955 als Personenmotorschiff “Kohlhase” auf dem Wannsee. “Kohlhase” war somit der erste vollständige Neubau der Stern und Kreisschiffahrt nach dem Kriege.  

Zusammen mit diesem Schiff hatte die Reederei schon 1953 als weiteren Zugang ein Motorschiff „Pfaueninsel“ angekündigt, daß bei seiner Indienststellung am 14. April 1954 jedoch einen den Prinzipien der früheren Kreischiffahrt besser entsprechenden Namen „Neukölln“ erhielt. Dieses 23,45 m lange, 5,14 m breite, für 200 Personen vermessene Schiff war unter Verwendung der Schale eines früheren Alsterdampfers hergestellt worden, den die Reederei nach seiner Überführung von Lübeck nach Berlin zunächst in der Nähe der Prinzregent-Ludwig-Brücke im Teltowkanal abgestellt hatte. Das Schiff, das um die gleiche Zeit wie der frühere Alsterdampfer „Deutschland“ der Reederei Frost (ex „St. Georg“, ex „Galathea“, ex „Falke“) nach Berlin kam, war 1872 auf der späteren Reiherstiegwerft als „Hamburg“ gebaut worden und hatte nach einem Umbau zum Glattdecker im Jahre 1908 auf der Alster nacheinander die Namen „Latona“ und – von 1936 bis 1941 – „Barmbek“ geführt. Nach seiner Überführung durch die Lübecker Stadtwerke im Mai 1941 hieß das Schiff auf der Trave „Vorwerk“ und zuletzt, vor seinem Erwerb durch die Stern und Kreisschiffahrt, „Obermatt“. Die Kosten des Umbaus dieses Schiffs, dessen Name 1954 im Schiffsregister gelöscht wurde, standen in keinem Verhältnis zu dem Kaufpreis, so daß fast von einem Neubau gesprochen werden konnte.

So interessant wie seine Herkunft ist das weitere Schicksal des Motorschiffs „Neukölln“. 1977 verkaufte die Stern und Kreisschiffahrt das Schiff an Werner Schillow, der ihm den Namen „Tarzan“ gab. Im Herbst 1978 kaufte Kapitän Joachim Würfel aus Osten an der Niederelbe die „Tarzan“, die am 11. November 1978 in Hamburg eintraf und in der Folgezeit unter dem neuen Namen „Mocambo“ zu Vergnügungsfahrten auf der Unterelbe verwendet wurde.

Groggert 1988, Seite 305:

An die Reederei Schillow ging 1977 auch die „Neukölln“, die dort den Namen „Tarzan“ erhielt. Im November 1978 fuhr „Tarzan“ in Richtung Hamburg. Kapitän Würfel, der das Schiff gekauft hatte, gab ihm den Namen „Mocambo“ und setzte es auf der Unterelbe ein.

 

Oste-Schifffahrt Petra Kanje:
Die Geschichte der „Mocambo“

Die „Mocambo“ ist das älteste Fahrgastschiff der Bundesrepublik Deutschland. Aber unbesorgt – das Schiff wurde im Laufe seines „Lebens“ mehrfach auf einen zweckdienlichen und guten technischen Stand gebracht.
Gebaut wurde sie 1872 in Hamburg auf der Reiherstiegwerft auf Steinwerder als Dampfschiff für die Alsterschifffahrt.

Auf dieser Werft wurden weitere Schiffe in ähnlicher Größe aufgelegt, die heute noch in Fahrt sind:

Diese Schiffe fahren nach zahlreichen Umbauten heute noch unter dem Verein Alsterdampfschiffahrt und beanspruchen für sich, älteste Fahrgastschiffe zu sein.

Die „Mocambo“ blieb lange an der Alster und erfuhr Verlängerungen und ein Maschinen-update.

Ab 1945 fuhr das Schiff auf der Trave, später in Berlin.

1978 kam das Schiff erstmals an die Oste.

Seitdem fuhr es unter dem heutigen Namen.

Es wurde nochmal nach Rostock verkauft, in Polen grundüberholt und seit 2002 fuhr das Schiff wieder auf der Oste.

Inzwischen waren seine Maße auf 23,65 m Länge und 5,15 m Breite angewachsen.

Es wird nun von einer Maschine mit 105 PS angetrieben.

 

 

 

 

 

 

„Neukölln“ auf einer am 18.07.1957 postalisch gelaufenen AK bei der Söhnelwerft in Kohlhasenbrück. Die Eerft hat (damals) Kanadier wie unseren Mops gebaut.

 

 

 

„Neukölln“ auf der Unterhavel am Karlsberg mit dem Grunewaldturm. Ich schätze um 1966/69.

 

 

 

 

Platzhalter AK 1969

 

 

 

 

 

Zuletzt bearbeitet 31.01.2025