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St. Georg (1876)

1876 Falke } 1911 Galatea } 1936 St. Georg } 1950 Deutschland } 1969 Planet } 1994 St. Georg

Verein Alsterdampfschiffahrt e.V.: Alsterdampfer „St. Georg“

Binnenschifferforum: St. Georg

Wikipedia: St. Georg (Schiff, 1876)

 

Groggert 1988, Seite 270:

Die Reederei Frost, die mit dem Dampfer „Rudolf“ (ex „Deutschland“, erbaut 1897) und dem Motorschiff „Tourist“ (ex „Saatwinkel“) an der BVG-Personenschiffahrt beteiligt war, erweiterte ihren Schiffspark im Winter 1950/51 um einen früheren Alsterdampfer, der nach einem großen Umbau in Spandau den Namen „Deutschland“ erhielt.

Das Schiff war 1876 in Hamburg-Steinwerder auf der späteren Reiherstiegwerft für die Alsterschiffahrt gebaut worden und hieß ursprünglich „Falke“. Nach dem ersten Umbau 1910/11 wurde der Name in „Galatea“ geändert, 1936 wurde daraus „St. Georg“. 1948 verkaufte die Hamburger Hochbahn Aktiengesellschaft, die Reederei der Alsterschiffahrt, den Dampfer an Robert Karl Krenz, einen nahen Verwandten des Berliner Schiffseigners Albert Krenz, der ihn jedoch nicht wie beabsichtigt zwischen Hamburg und Lüneburg einsetzen konnte, sondern ihn zwei Jahre später an Berthold Frost abgab.

Jahrelang fuhr die „Deutschland“ der niemand den früheren Alsterdampfer ansehen konnte, für die BVG von Wannsee nach Kladow. Sie hatte eine zweizylindrige Auspuffmaschine mit Klugscher Umsteuerung, die pro Stunde 75 kg Kohle benötigte, um den erforderlichen Dampf in dem Siederohr-Kessel von 16 qm Heizfläche zu erzeugen.

Schon nach kurzer Dienstzeit in Berlin, im Winter 1952/53, trat ein Dieselmotor an die Stelle der Dampfmachine und des Kessels, Acht Jahre später wurde die „Deutschland“ um 4 Meter auf  24,12 m verlängert bei einer Breite von 4,20 m. 1964 mietete die Stern und Kreisschiffahrt das Motorschiff und erwarb es 1968 durch Kauf. 1969 taufte der neue Eigentümer die „Deutschland“ in „Planet“ um. Von 1978 bis zur Inbetriebnahme neuer Gebäude im Bereich der Anlegestelle am Großen Wannsee diente das Schiff als Versorger der großen Restaurationsschiffe der Stern und Kreisschiffahrt. Dazu wurde das Deckshaus zu einem Kühlraum umgestaltet. Die kastenförmigen, fensterlosen Aufbauten erinnerten an die Form der Fahrzeuge eines Geldtransport-Unternehmens. Deswegen erhielt der „Planet“ den Spitznamen „Purolator“. 1985 kam das Schiff, das nun beschäftigungslos geworden war, auf die Werft nach Zehlendorf.

 

 

 

 

 

 

Zuletzt bearbeitet 31.01.2025