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Wintermärchen und Vaterland (1925)

1925

  • Wintermärchen im Winter und
  • Vaterland im Sommer

Im 2. Weltkrieg in Berlin zerstört, Wrack in die Sowjetunion abtransportiert.

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Namensgeber / Wikipedia: Vaterland (Schiff 1914)

 

Groggert 1988, Seite 166/167:
Die Reederei Nobiling stellte in den Jahren von 1925-1928 drei neue Schiffe in Dienst. 1925 erbaute die Schiffswert und Maschinenfabrik Gebr. Wiemann in Brandenburg a. H. den 43 m langen, 6,8 m breiten Dampfer “Wintermärchen”, der vielen Berlinern wegen seiner eleganten Innenausstattung und wegen seiner Größe zu einem Begriff geworden ist. Der Dampfer, der im Sommer den Namen “Vaterland” führte, ist in seinen Abmessungen erst in den sechziger Jahren von noch größeren Motorschiffen übertroffen worden. Der Name “Vaterland“ geht auf einen Hapag-Dampfer zurück, der als größter Passsagierdampfer, der jemals unter deutscher Flagge fuhr, auf der Nordatlantik-Route eingesetzt war. Aus dem älteren Dampfer, der seit 1912 “Wintermärchen” hieß (ex “Leopold Wilhelm”) wurde 1925 “Wintermärchen II”, und der Dampfer “Niederwald” erhielt den Namen “Wintermärchen III”. 

Groggert 1972, Seite 130:
Die privaten Reeder blieben zunächst bei dem norddeutschen Dampfertyp, der um 1925 nochmals verbessert wurde. Die drei großen Dampfer “Wintermärchen”, “Columbus” und “Berolina” waren so konstruiert, daß Vorder- und Achterkajüte durch seitlich neben dem Kessel- und Maschinenraum liegende Gänge verbunden waren. Damit entfiel die Dreiteilung unter Deck, und die Kajütenräume konnten nun wesentlich rationeller genutzt werden. 

Groggert 1972, Seite 107:
Nach dem Zweiten Weltkrieg in Berlin: “…von dem Dampfer “Wintermärchen” blieb nur der von Maschinengewehrkugeln und Granatsplittern durchlöcherte Schornsteinmantel gewissermaßen als Erinnerungsstück auf der Kaianlage an der Jannowitzbrücke stehen.

Groggert 1988, Seite 252:
… von dem stolzen Dampfer „Wintermärchen“, der beschlagnahmt und abtransportiert wurde, blieb nur der von Maschinengewehrkugeln und Granatsplittern durchlöcherte Schornsteinmantel gewissermaßen als Erinnerungsstück auf der Kaialnage der Reederei Nobiling an der Jannowitzbrücke stehen. 

 

Trost 1979, Seite 66:
Nach den Inflationsjahren, als in Berlin wieder ein reger Ausflugsverkehr einsetzte, gab die Reederei Kieck bei der Schiffswerft Gebrüder Wiemann in Brandenburg/Havel zwei Neubauten in Auftrag. Unter der Bau-Nummer 215 lieferte das Brandenburger Unternehmen 1925 den Dampfer “Poseidon” ab. Länge 32,40 m, Breite 6,23 m, Antrieb durch eine Dreifachexpansions-Dampfmaschine von 180 PS Leistung. Im Jahr 1928 folgte unter der Bau-Nummer 238 D. “Columbus”, ein Schwesterschiff der “Vaterland” von Nobiling und nach dieser seinerseit der zweitgrößte Berliner Dampfer….

Am weißen Schornstein führten die Kieck-Dampfer im weißen Ring eine weiße Sonne…

 

 

 

 

 

1928 „Wintermärchen-Klasse“:

Diese Fahrten mit den Dampfern der Wintermärchen-Klasse sind außerordentlich reizvoll und interessant. Die Schiffe sind als stärkste Eisbrecher gebaut, vollständig geschlossen und geheizt und sind durch ihre elegante Inneneinrichtung jedem Konzertkaffee ersten Ranges gleichwertig. – Gute Verpflegung zu mäßigen Preisen an Bord, jedoch kein Trinkzwang! – Tanz!”

 

 

 

 

 

 

 

 

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Eine in Notzeiten (1947) genutzte Künstler Ansichtskarte aus dem Jahr um 1930, rechts unten signiert: WALT. KUHN 1926
WALT. KUHN war Maler, Kartoonist und Lithograph, geboren 1877 in New York gestorben 1949 in New York 1901 in Paris tätig. Anschließend in München. 1903 wieder in New York.

Frankiert mit 10 Pfennig-Briefmarken des Alliierten Kontrollrats, Michelnummer 918. Postalisch gelaufen am 18.07.1947 von Berlin nach Biesenthal (Mark).

Als diese Karte 1947 verschickt wurde, gab es diesen Dampfer jedoch bereits nicht mehr….

… oder, man weiß ja nicht, vielleicht gibt es auch einen Dampferhimmel?  😀 

 

 

 

 

Zuletzt bearbeitet 05.12.2024