Groggert 1988, Seiten 176/178:
Eine andere große Motorschiffsreederei, die Reederei Franz Müller & Söhne, hatte ihre Hauptanlegestelle am Waterlooufer in der Nähe des Halleschen Tors eingerichtet. Das Familienunternehmen hatte sich aus einer Bootsvermietung an dem Restaurant „Klosterhof“ in Erkner entwickelt. ….. Das Motorschiff „Venus“, das vornehmlich im Nahverkehr ab Erkner eingesetzt war, lief 1914 bei der Werft Grasnick in Friedrichshagen vom Stapel. Nach seinem ersten Umbau konnte es 106 Personen fassen.
Groggert 1988, Seiten 180/185:
Dem „Verein gewerblicher Motorbootsbesitzer Berlin und Umgebung“ gehörten 1931 folgende Betriebe an:
32. Fr. Müller & Söhne, Erkner, Königstraße 59
- Imperator – 300 Personen
- Bremen – 200 Personen
- Freya – 180 Personen
- Fortuna – 187 Personen
- Venus – 106 Personen
….. Die 1914 in Friedrichshagen erbaute „Venus“ war hauptsächlich im Lokalverkehr ab Erkner eingesetzt.
Groggert 1988, Seiten 204/213:
1935 gehörten dem „Reeder-Verband der Personenschiffahrt zwischen Elbe und Oder“ folgende in Berlin und seiner Umgebung ansässige Betriebe und Schiffseigner an: ….
F. Müller & Söhne,
Erkner (Mark), Königstraße 59
Berlin, Blücherplatz, Am Halleschen Tor
- M – Imperator – 300 Personen
- M – Imperator II – 275 Personen
- M – Bremen – 200 Personen
- M – Freya – 180 Personen
- M – Fortuna – 137 Personen
- M – Venus – 100 Personen
Tourenfahrten auf der Havel, Oberspree, Dahme, Löcknitz, Teupitzer und Storkower Gewässern.
Fahrten der Reederein Hallesches Tor und der Löcknitz-Fahrgemeinschaft.
Groggert 1988, Seiten 316/317:
Bei Kriegsende ….. Den drei Söhnen Franz Müllers blieben die Motorschiffe „Freya“ und „Emden“ (ex „Sei friedlich“) der Reederei Fritz Habermann) und das Wrack der „Venus“, die bei einem Fliegerangriff am 8. März 1944 einen Bombenvolltreffer erhalten hatte und ausgebrannt war. Die „Venus“ ist bei Gebr. Winkler in Kalkberge wieder ausgebaut worden und hatte bei ihrem zweiten Stapellauf nach einer Verlängerung um 3 Meter eine kleine Vorderkajüte. „Freya“ und „Emden“ fuhren abwechselnd auf die obere Dahme und nach Woltersdorf. Die „Venus“ fuhr im Rahmen der Löcknitz-Fahrgemeinschaft ab Friedrichshagen. Der Endhaltepunkt der Fahrgemeinschaft lag an der Pfeiffergasse in Friedrichshagen, später am Müggelschlößchen. Für Behinderte, die oft mit dem Schiffen der Fahrgemeinschaft fuhren, war der Weg durch den Spreetunnel zum Müggelschlößchen beschwerlich. Also wurde im Zusammenwirken aller beteiligten Schiffseigner eine neue Anlegebrücke am Nordufer des Müggelsees gebaut. Einer der Stammgäste der „Venus“ hat ein Bild von dieser heute nicht mehr existierenden Anlegebrücke gemalt, und von der Einweihung der Anlegestelle ist ein Gedicht erhalten geblieben:
„Der letzte Sommer ging dahin.
Nicht immer war das richtige Wetter.
Erholen will sich jedermann,
doch ohne Tunnel wird’s jetzt netter.
Gesunde und junge Gäste fanden sich auch am Müggelschlößchen ein,
doch hier vom Park wird es auch wieder Alten und Behinderten möglich sein,
genau wie in den vergang’nen Jahren mit unseren Schiffen unsere schönen Gewässer zu befahren.
Herzlich dankend sei nun besonders derer gedacht, die durch selbstlose Hilfe den Bau haben möglich gemacht.
Herzlich dankend sei nun besonders derer gedacht, die durch selbstlose Hilfe den Bau haben möglich gemacht.
Es gab viel Müh‘ und Sorgen Tag und Nacht.
Gemeinsam haben wir es vollbracht.
Un wie ihr alle nun hier seht:
Die Brücke der Fahrgemeinschaft steht!“
1964 übernahm der VEB Fahrgemeinschaft Berlin die „Venus“ und taufte sie im Frühjahr 1970 um in „Werlsee“. ….
Groggert 1988, Seite 319:
Im Frühjahr 1970 taufte die „Weiße Flotte Berlin“ viele der älteren Motorschiffe um, nämlich
….
„Venus“ in „Werlsee“.
….
Groggert 1988, Seite 319/321:
1970 waren noch vorhanden: ….
„Werlsee“ (ex „Venus“, Reederei Müller). |