1903 Prins Hendrik } 1953 Merkur – 1978 abgewrackt
Binnenschifferforum: Merkur Wikipedia: Merkur (Schiff, 1903) __________ Wikipedia Namensgeber: Heinrich zu Mecklenburg |
Groggert 1988, Seite 275/276: Als Schmolke 1949 seinen Betrieb aufgeben mußte, siedelte er nach Westberlin über. 1953 machte die Reederei mit dem Motorschiff “Merkur” einen neuen Anfang. Dieses Schiff war 1903 in Delfzyl in Holland als Dampfer “Prins Hendrik” gebaut worden. Den Namen Prins Hendrik führte in den Niederlanden Herzog Heinrich, der jüngere Sohn des Großherzogs Friedrich Franz II. von Mecklenburg-Schwerin, nach seiner Heirat mit Königin Wilhelmina. Er war also der Großvater der Königin Beatrix. Der Dampfer “Prins Hendrik” fuhr in den zwanziger Jahren unter der Flagge der Reederei H. Palm in Fürstenberg i. M. nach Rheinsberg und Brederiche. Später kam der Dampfer nach Breslau und bugsierte Lastkähne auf der Oder. Da er als Schlepper weniger geeignet war, wechselte er abermals den Besitzer, wurde nach Tilsit verkauft und kam auf der Memel wieder als Personendampfer zum Einsatz. Vor Kriegsende fuhr er mit Flüchtlingen westwärts. Seine nächste Station war Hamburg, wo der Dampfer zum Motorschlepper umgebaut werden sollte. Dazu ist es nicht gekommen, denn nach Ausbau des Kessels und der Dampfmaschine erwarb Alfred Schmolke, der den “Prins Hedrik” schon seit seiner Fahrenszeit auf der Oder kannte, den 24 m langen, 4,6 m breiten, genieteten Stahlkörper und baute ihn 1952/53 zu dem modern eingerichteten Motorschiff “Merkur” aus, dessen liegend ovale Bullaugen im Achterschiff aber immer noch die holländische Herkunft erkennen ließen. Nach 25jähriger Dienstzeit auf der Unterspree und Havel brach am Abend des 29. Mai 1978 auf der Fahrt von Wannsee havelaufwärts unweit der Freybrücke ein Feuer im Maschinenraum aus, das die gesamte Inneneinrichtung vernichtete. Von den Fahrgästen kam niemand zu schaden. Nach dem Ende der Löscharbeiten sank der Bug der “Merkur” infolge der Beschädigung eines Bodenventils. Zwar konnte das Schiff schon sehr bald gehoben und abgedichtet werden. Es ist aber nicht wieder ausgebaut worden. Schon die Inbetriebnahme der “Merkur” hatte bei den eingesessenen Unternehmen Widerstände hervorgerufen, die noch anhielten, als die Reederei Gebr. Winkler im Frühjahr 1953 mit ihrem Dampfer “Deutschland” nach Berlin (West) übersiedelte, so daß der Senator für Verkehr und Betriebe intervenieren mußte. Groggert 1988, Seite 298: |
– Platzhalter AK Merkur / 26.01.2025 –
Zuletzt bearbeitet 26.01.2025