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Königswald

1970 Strandbad Ferch } 2002 Königswald

Neuaufbau* aus: 1895 Borussia } 1898 Potsdam (bis 1966)

Weiße Flotte Potsdam: MS Königswald

Wikipedia: Königswald (Schiff) 

Schiffshistorie in der Datenbank von Uwe Giesler / www.ddr-binnenschifffahrt.de.

 

Groggert 1988, Seite 311: 
Die Grundausstattung der 1949 begründeten DSU (Deutscher Schiffahrts- und Umschlagsbetrieb) an Fahrgastschiffen bildeten die seit Kriegsende instandgesetzten Dampfer der Stern und Kreisschiffahrt…….Die drei großen, 1885 von Johannsen & Co. in Danzig gebauten Dampfer “Berlin”, Potsdam und “Friedensbote” (ex “Dahme”, ex “Wannsee”) beendeten ihre Dienstzeit bei der “Weißen Flotte Potsdam”, der sie seit Ende der fünfziger Jahre zugeteilt worden sind. Teile des Dampfers Potsdam sind von der Schiffswerft Genthin 1970 beim Bau des 40,45 m langen 6,11 m breiten Motorschiffs “Strandbad Ferch” verwendet worden.

 

Trost 1988Seiten 7 und 8:
1948 gingen alle drei Dampfer [POTSDAM, BERLIN und DAHME] an die Verkehrsbetriebe in Potsdam, sie fuhren dort unverändert als Dampfschiffe, BERLIN bis 1965, wurde im Juni abgewrackt, POTSDAM bis zum Saisonende 1966; auf der Schiffswerft in Genthin lag das Schiff noch längere Zeit, da man das Vorschiff ursprünglich noch für einen Neubau verwenden wollte, ein Beweis dafür, wie gut diese Dampfer auch nach so langer Zeit noch im Eisen waren. 

 

*  Rook 1993, Seite 88/89:

Die Weiße Flotte reagierte auf die neuen Ansprüche und Anforderungen, jedoch nicht mit Neubauten, da diese in der “sozialistischen Planwirtschaft” nur nach langwierigen Verfahren genehmigt wurden, sondern mit der Modernisierung über Rekonstruktion.

Das erste Schiff war die MS “Strandbad Ferch”, das 1966 als Dampfer “Potsdam” stillgelegt worden war. Durch einen vollständigen Neuaufbau – übrig blieben von der “Potsdam” nur zwei alte Platten im Schiffsboden – hatte das 1969 wieder in Dienst gestellte Schiff ein völlig anderes Aussehen erhalten.

Das technische Besondere daran war. daß es sich um das erste Fahrgastschiff in der ehemaligen DDR handelte, das mit einem sogenannten Z-Antrieb ausgestattet war. Bei diesem Antrieb lagen Motor und Getriebe nicht mehr in der Mitte des Schiffskörpers, sondern waren im Heck untergebracht, und Ruderanlage sowie die Schiffspropeller bildeten eine Antriebseinheit. Mit dieser Anlage war das von der Schiffswerft Genthin unter der Mitwirkung von Potsdamer Experten projektierte Schiff Vorbild für mehrere nachfolgende Einheiten. Als weitere Neuerung wurde ein Ruderhaus aufgebaut, das sich per Knopfdruck pneumatisch senken ließ, damit entfiel dessen ständiges Auf- und Abbauen bei Brückendurchfahrten. Diese „versenkbaren“ Ruderhäuser erhielten bei späteren Rekonstruktionen auch die Schiffe „Sanssouci“, „Cecilienhof“ und „Berlin“. …

Der MS „Strandbad Ferch“ folgte als weiterer Neubau 1971 die MS „Berlin“. Projektant und Bauherr war wieder die Genthiner Werft. Bei diesem verbesserten Schiffstyp legte man besonderen Wert auf mehr Umweltverträglichkeit. Erstmals gelang es, den Geräuschpegel im Fahrgastraum unter 45 Dezibel abzusenken. Damit war das energische Bemühen bei der Weißen Flotte Potsdam erkennbar, eine Dampferfahrt noch angenehmer zu gestalten. Möglich wurde diese geräuschärmere Fahrt durch die elastische Aufhängung der gesamten Antriebssektion. Geringerer Geräuschpegel und eine niveauvolle Gesamtgestaltung machten die MS „Berlin“ zu einem universell einsetzbaren Fahrgastschiff.

 

 

 

AK, „Strandbad Ferch“, Aufnahmejahr vermutlich 1984, postalisch gelaufen, aber Stempeldatum leider unleserlich, von Potsdam nach Potsdam („Herzliche Urlaubsgrüße“) . Frankiert mit DDR Michelnummer 2484 aus 1980, 10 Pfennig, Aufbau in der DDR, Kleinformat, Palast der Republik.

Auf der Karte wird der Umbau von 1970 als „Rekonstruktion“ bezeichnet.

 

 

15.06.2015, Königswald fährt vom „Breite See“ bei Pichelswerder in das Spandauer Gemünde.

 

 

Zuletzt bearbeitet 12.01.2025