1895 Borussia } 1898 Potsdam (bis 1966) – „Neuaufbau“* zu } 1970 Strandbad Ferch } 2002 Königswald
Weiße Flotte Potsdam: MS Königswald Wikipedia: Königswald (Schiff) Schiffshistorie in der Datenbank von Uwe Giesler / www.ddr-binnenschifffahrt.de. |
Groggert 1988, Seite 114: Für die 1894 gegründete “Oberspree-Dampfschiffahrts-Gesellschaft Tismer & Co.” in Niederschönweide fuhren ab 1895 vier neue, von der Schiffswerft Johannsen & Co. in Danzig gebaute Dampfer. Die 31,7 m langen, 6,40 m breiten Doppelschrauber hatten je zwei 90-PS-Maschinen der Union-Gießerei in Königsberg und hießen ursprünglich
Die Schiffe gingen im Juli 1898 durch Kauf zum Preis von 180.000 Mark in das Eigentum der SpHDG Stern über und erhielten hier die Namen
Groggert 1988, Seite 194: Groggert 1988, Seiten 248, 249 und 250: Groggert 1988, Seite 254: Groggert 1988, Seite 311: |
Trost 1988, Seiten 7 und 8: Die im Jahre 1894 neugegründete Oberspree-Dampfschiffahrts-Gesellschaft Tismer & Co. in Niederschönweide hatte sich mit den Fahrgastzahlen zur Gewerbeausstellung wohl noch mehr verschätzt. Sie ließ 1895 gleich 4 Neubauten von der Schiffswerft Johannsen aus Danzig liefern, Schwesternschiffe mit kleinen Maßabweichungen, vermessen für je 352 Personen und durch je 2 Zweifachexpansionsmaschinen mit Einspritzkondensation mit einer Leistung von 2 x 90 PSi angetrieben. Die Länge der Dampfer lag zwischen 31,30 m und 31,80 m, die Breite zwischen 6,36 m und 6,40 m; im beladenen Zustand hatten sie einen Tiefgang von 1,42 m. Ihre Maschinen und Kessel waren bei der Union-Gießerei in Königsberg erbaut worden; als Seltenheit für diese Leistungsgröße besaßen sie eine Joy-Umsteuerung Die Kessel hatten eine Heizfläche von je 58,5 m² und einen Dampfdruck von 12 ätu. Unter den Bau-Nummern 93-96 kamen sie unter den Namen HEWALD, NEPTUN, BORUSSIA und KYFFHÄUSER in Fahrt, aber bereits nach drei Jahren übernahm die SHGD “Stern” 1898 auch diese 4 Dampfer und änderte ihre Namen um in GRÜNAU, BERLIN, POTSDAM und WANNSEE. Die WANNSEE ex KYFFHÄUSER mußte 1935 nochmals ihren Namen in DAHME ändern, denn nach dem Zusammenschluß mit der Teltower Kreisschiffahrt im Juli 1934 gab es dort bereits einen Dampfer mit Namen WANNSEE Diese 4 Schiffe überstanden den 2. Weltkrieg alle ohne Schäden; allerdings mußten GRÜNAU und DAHME als Reparation an die UDSSR abgeliefert werden. Als sie im Sommer 1945 in Marsch gesetzt wurden, blieb DAHME auf der Oder mit Maschinenschaden zurück und konnte später wieder nach Berlin umkehren. Die POTSDAM war nach Kriegsende der erste Berliner Dampfer, der schon am 21. Juni 1945 wieder seinen Dienst auf der Strecke Stößenseebrücke – Glienickerbrücke für den Arbeiterverkehr aufnehmen konnte und täglich etwa 2000 Personen beförderte. 1948 gingen alle drei Dampfer an die Verkehrsbetriebe in Potsdam, sie fuhren dort unverändert als Dampfschiffe, BERLIN bis 1965, wurde im Juni abgewrackt, POTSDAM bis zum Saisonende 1966; auf der Schiffswerft in Genthin lag das Schiff noch längere Zeit, da man das Vorschiff ursprünglich noch für einen Neubau verwenden wollte, ein Beweis dafür, wie gut diese Dampfer auch nach so langer Zeit noch im Eisen waren. Die DAHME wurde in Potsdam zum dritten Mal umgetauft und fuhr bis 1962 als FRIEDENSBOTE. Trost 1988, Seiten 43: Trost 1988, Seite 44: |
* Rook 1993, Seite 88/89: Die Weiße Flotte reagierte auf die neuen Ansprüche und Anforderungen, jedoch nicht mit Neubauten, da diese in der “sozialistischen Planwirtschaft” nur nach langwierigen Verfahren genehmigt wurden, sondern mit der Modernisierung über Rekonstruktion. Das erste Schiff war die MS “Strandbad Ferch”, das 1966 als Dampfer “Potsdam” stillgelegt worden war. Durch einen vollständigen Neuaufbau – übrig blieben von der “Potsdam” nur zwei alte Platten im Schiffsboden – hatte das 1969 wieder in Dienst gestellte Schiff ein völlig anderes Aussehen erhalten. Das technische Besondere daran war. daß es sich um das erste Fahrgastschiff in der ehemaligen DDR handelte, das mit einem sogenannten Z-Antrieb ausgestattet war. Bei diesem Antrieb lagen Motor und Getriebe nicht mehr in der Mitte des Schiffskörpers, sondern waren im Heck untergebracht, und Ruderanlage sowie die Schiffspropeller bildeten eine Antriebseinheit. Mit dieser Anlage war das von der Schiffswerft Genthin unter der Mitwirkung von Potsdamer Experten projektierte Schiff Vorbild für mehrere nachfolgende Einheiten. Als weitere Neuerung wurde ein Ruderhaus aufgebaut, das sich per Knopfdruck pneumatisch senken ließ, damit entfiel dessen ständiges Auf- und Abbauen bei Brückendurchfahrten. Diese „versenkbaren“ Ruderhäuser erhielten bei späteren Rekonstruktionen auch die Schiffe „Sanssouci“, „Cecilienhof“ und „Berlin“. … Der MS „Strandbad Ferch“ folgte als weiterer Neubau 1971 die MS „Berlin“. Projektant und Bauherr war wieder die Genthiner Werft. Bei diesem verbesserten Schiffstyp legte man besonderen Wert auf mehr Umweltverträglichkeit. Erstmals gelang es, den Geräuschpegel im Fahrgastraum unter 45 Dezibel abzusenken. Damit war das energische Bemühen bei der Weißen Flotte Potsdam erkennbar, eine Dampferfahrt noch angenehmer zu gestalten. Möglich wurde diese geräuschärmere Fahrt durch die elastische Aufhängung der gesamten Antriebssektion. Geringerer Geräuschpegel und eine niveauvolle Gesamtgestaltung machten die MS „Berlin“ zu einem universell einsetzbaren Fahrgastschiff. |
AK, Aufnahmejahr unbekannt, postalisch gelaufen 1952 von Berlin-Wannsee nach Frankreich, Bouze-lès-Beaune. Frankiert mit Deutsche Post Berlin, Michelnummer 47 aus 1949, Berliner Bauten/Kleistpark. |
Andenkenfoto. Aufnahmejahr unbekannt, geschätzt 1956. Schiffskennung „3-007“ und „DSU400“. Brigadeausflug (?) Krankenhaus Prenzlauer Berg, „Krankenschwestern“, da fast alles Damen. |
Andenkenfoto. Aufnahmejahr unbekannt, geschätzt 1956. Schiffskennung „3-007“ und „DSU400“. |
AK, Aufnahmjahr vermutlich 1964, postalisch gelaufen 07.05.1965 vom Potsdam nach Hamburg. Frankiert mit DDR Michelnummer 846 aus 1961, 10 Pfennig, Dauermarkenserie: Staatsratsvorsitzender Walter Ulbricht. Die „Berliner Mauer“ und das Sperrgebiet der DDR an der „Innerdeutsche Grenze“ bestand zu diesem Zeitpunkt also schon.
Hier auch ein sehr netter Text, aus welchem sich für diese „Dampferfahrt“ eine sehr lange Anreise ergibt, scheinbar handelte es sich um einen langen Tagesausflug, von Diesdorf in Sachsen-Anhalt nach Potsdam, dann nach Werda im Vogtland und dann wieder nach Diesdorf. Wau! Aber vielleicht ist versehendlich auch nicht Werda, sondern Werder (Havel) gemeint.
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AK, Aufnahmejahr vermutlich 1966, postaltisch gelaufen 26.06.1967 von Caputh nach „Karl-Marx-Stadt“. Frankiert mit DDR Michelnummer 846 aus 1961, 10 Pfennig, Dauermarkenserie: Staatsratsvorsitzender Walter Ulbricht. Die „Potsdam“ trägt hier die Schiffskennung „P-132“. Diese AK hat eine sehr netten Inhalt:
Von einer „Dampferfahrt“ mit der „Potsdam“ steht leider nichts in der Karte, aber wir dürfen anhand der Motivauswahl wohl vermuten, dass dies auch noch folgte. |
AK, Aufnahmejahr vermutlich 1967, postalisch gelaufen 29.06.1968 von Potsdam nach Quickborn in Schleswig-Holstein. Frankiert mit DDR Michelnummer 1295 aus 1967, 20 Pfennig, Berühmte Persönlichkeiten, Käthe Kollwitz. In der Karte geht es nicht um eine „Dampferfahrt“, sondern um verwandschaftliche Geburtstagsgrüße und die jeweiligen Kinder, also um das familiäre Kontakthalten. |
AK, „Strandbad Ferch“, Aufnahmejahr vermutlich 1984, postalisch gelaufen, aber Stempeldatum leider unleserlich, von Potsdam nach Potsdam („Herzliche Urlaubsgrüße“) . Frankiert mit DDR Michelnummer 2484 aus 1980, 10 Pfennig, Aufbau in der DDR, Kleinformat, Palast der Republik.
Auf der Karte wird der Umbau von 1970 als „Rekonstruktion“ bezeichnet. |
15.06.2015, Königswald fährt vom „Breite See“ bei Pichelswerder in das Spandauer Gemünde.
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Zuletzt bearbeitet 04.10.2024