Die Masten
1877 und 1880 nach Bränden zerstört Wikipedia: Fregattenattrappe im Park Klein-Glienicke, Auszüge: „Direkt am Ufer des Jungfernsees, etwas nördlich versetzt an einer Halbinsel, befand sich als Vertikalakzent zu der horizontal gestreckten Architektur des Casinos eine Fregatten-Attrappe, genannt die Masten. Es war eine Holzarchitektur mit drei hohen Mastbäumen, die an Festtagen beflaggt wurden. Der praktische Nutzen des Gebäudes war der eines Geräteschuppens für die Matrosen der prinzlichen Miniaturflotte. Da auf dem Situationsplan zum Bau des Wassertores nur zwei parallel liegende Reihen von Pfosten und die drei Mastbaum-Fundamente eingezeichnet sind, ist anzunehmen, dass hier ein vorhandener Schiffsbau aufgebockt wurde….. Die Masten waren eine einzigartige Stimmungsarchitektur sowohl innerhalb der Potsdamer Kulturlandschaft als auch innerhalb Schinkels Werk. Dass Schinkel zur Urheberschaft dieser Landschaftsdekoration stand, legt seine Veröffentlichung in seiner „Sammlung architektonischer Entwürfe“ 1840 nahe. Dort beschreibt er sie kurz:
Und Hermann Jäger beschreibt noch 1888 in seiner populären „Gartenkunst und Gärten sonst und jetzt“ (s. u.):
Das Beflaggen der Masten an Festtagen wird mehrfach erwähnt und ist auf dem Gemälde von Bleuler (s. o.) dargestellt. Ob aber an den Masten, auch Segel gesetzt wurden, wie Schinkel dies für die Veröffentlichung gezeichnet hat, ist zweifelhaft. 1877 notierte Inspektor Ritter im Journal: „In der Nacht vom 14. Zum 15. Mai brannten die Masten und zwar brannte der Mittelmast, Hintermast, sämtliche Takelage, und der halbe Schuppen vollständig nieder. 80 Pfund Pulver die in Kartuschen und im Schuppen dort lagerten gingen mit in die Luft. Wie das Feuer ausgekommen läßt sich nicht feststellen, es ist jedenfalls angelegt.“ Da aber auch weiterhin das Beflaggen der „Masten und Böte“ notiert wurde, sind die Masten wohl nach dem Brand wiederhergestellt worden. Sievers zufolge wurden die Masten 1880 abermals durch Brandstiftung zerstört, dann aber nicht wieder aufgebaut. Da in jenem Jahr aber das Palmenhaus auf der Pfaueninsel durch Brandstiftung zerstört wurde, liegt hier möglicherweise eine Verwechslung vor. Die Ablage, die auch als Vorplatz des Wassertores mit Seeblick Bedeutung hatte, überwucherte und wird entsprechend heute gar nicht mehr als Landzunge wahrgenommen. Der hölzerne Anlegesteg, der noch auf dem Kraatz-Plan verzeichnet wurde, ist schon seit langem verschwunden. ….. Die Fregattenattrappe ist nicht nur in Potsdam, sondern auch in der gesamten deutschen Landschaftsgartenkunst ohne Parallele. Leiste führt als mögliche Anregung die den dreizehnjährigen Prinz Carl sehr beeindruckende Premierenfahrt auf der ersten 1814 vom britischen Hof dem preußischen König geschenkten Miniaturfregatte an. ![]() Die Miniaturflotte entstand sukzessive, erstmals beschrieben wurde sie im Bericht über Glienicke in der Leipziger Illustrierten Zeitung 1846: als einer „Menge kleiner, zierlich bemalter Ruder- oder Segelböte, deren farbige Flaggen lustig im Winde“ flatterten. Dies gibt die Gouache von Bleuler anschaulich wieder. Von den Segelschiffen sind mehrere namentlich überliefert, so
1837 wurde sogar ein Dampfboot angeschafft und auf den Namen des Prinzen getauft. 1840 wurde die kleine Flotte durch ein Gig verstärkt, den der König nach dem Muster eines englischen Bootes in Pillau bauen ließ. Es wurde das letzte Geschenk Friedrich Wilhelms III. an Carl, der es drei Wochen nach dem Tod seines Vaters an seinem Geburtstag erhielt. Wo die Flottille im Winter und während längerer Abwesenheit des Prinzen untergebracht war, ist bislang nicht bekannt. Prinz Carl war zudem ein begeisterter Schwimmer. August Kopisch berichtete 1854:
Weder das Aussehen des Badezeltes noch die genaue Verankerungsart der Segelschiffchen an der Ablage sind überliefert.“ |
1778. Eingetragen ist am Jungerfernsee/Havel im Bereich des späteren Parks eine Ziegelei. |
1810. Eingetragen ist hier ein Kalk-Ofen. |
Um 1830 (Bild s.a. Wikipedia)
Wikipedia: ? Russische Korvette Navarin ( russisch : Наварин ) ? |
1831, verbessert 1841: Jungfernsee, „Park d. Pr. Carl„ |
1862 ca., Plan des Prinzen Carl von Preußen:
Nach der Legende ist die Nummer „7“ die „Fregatte“. Allerdingsfehlt die Nummer 7 im Plan. Die Fregatte(natrappe) ist auch nicht als solche erkennbar eingetragen, dafür aber scheinbar die Miniaturflotte (?) mit 5 kleinen Schiffchensymbolen. Der Plan selbst enthält keine Datumsangabe, in der Beilage zur Reproduktion ist „um 1862“ angegeben. Aber da die Fregatte trotz der Angabe in der Legende im Plan nicht enthalten ist, könnte der Plan natürlich auch jüngeren, also späteren Datums sein; vielleicht eine Fortschreibung aus der Zeit nach der Zerstörung der Fregattenattrappe durch Brand im Jahre 1880? |
1866: Architekt Karl Friedrich Schinkel, Berlin, Park Glienicke: Kasino Quelle: Wikimedia ![]() |
Um 1860, hinten links „Die Masten“. Vorne links vermutlich die 1832 erbaute und bemannte Miniatur-Fregatte „Royal Louise“:
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AK, postalisch gelaufen 26.10.1901.
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Zuletzt bearbeitet 28.05.2025